Symposion über Kärntner Freiheit

Symposion über Kärntner Freiheit

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
14.10.2019
Maximilian Bähr
Artikel

Jedes Jahr am 10. Oktober gedenkt Kärnten der Volkstabstimmung von 1920 mit einem Feiertag. Diese, in den Beschlüssen von St. Germain vorgeschriebene, Abstimmung hatte damals das Potential, das Land zu spalten. Zu diesem Thema war am Dienstagabend der Archivar der Diözese Gurk-Klagenfurt, Peter Tropper, bei einem Vortrag der ÖCV-Bildungsakademie in der Alpe-Adria-Universität geladen.
Wie Diözesanarchivar Tropper festhielt, waren bereits die Weltkriegsjahre äußerst schwierig für die Kärntner Kirche: Eingaben, Beschwerden und Berichte dieser Zeit dokumentierten die feindselige Stimmung gegen den Klerus, eine regelrechte "Pfaffenhetze" und ein "Kesseltreiben" gegen Priester, von denen besonders die slowenischsprachigen mehrmals von Verhaftungswellen betroffen gewesen seien. Vor allem der Spionageverdacht sei immer wieder erhoben worden, bis das Höchste Armeekommando in Kärnten nach entkräftenden Untersuchungen im Sommer 1916 in einer von den Kirchenkanzeln verlesenen Erklärung bestimmte, "unwahre Geschichten über Verrat durch Geistliche" würden fortan bestraft.
Troppers Vortrag fand in Vorbereitung auf die Feierlichkeiten zu 100 Jahre Kärntner Volksabstimmung statt, die 2020 anstehen. Die ÖCV-Bildungsakademie veranstaltet zum selben Anlass am Samstag, 19. Oktober, einen Seminartag in Klagenfurt, bei dem neben Tropper auch der Historiker Werner Drobesch, der ehemalige Slowenisch-Fachinspektor Theodor Domej und der frühere Direktor des Kärntner Landesarchivs, Wilhelm Wadl, zum selben Thema referieren werden.