Ein hochkarätig besetztes Podium unter der Moderation von Norbert Swoboda (Kleine Zeitung) präsentierte seine Ansichten über die Zukunftsperspektiven des Studierens in Österreich. Zentrales Thema war die Entwicklung der Universitäten hin zu immer verschulteren Lehrbetrieben in Konkurrenz zu den Fachhochschulen. Hier zeigten sich vor allem die unterschiedlichen Ausbildungsziele der beiden Hochschulformen als wesentlich. Die Fachhochschulen dienen zur konkreten Berufsvorbereitung, während die „klassischen“ Universitäten ihren Zweck durch eine universelle Wissensvermittlung erfüllen, welche sowohl in Beruf, als auch Forschung ihre Anwendung finden kann.
„Gerade von Akademikern wird im Berufsleben ein hohes Maß an Eigenverantwortung im Denken und Handeln verlangt. Die Universität muss diesen Erwartungshaltungen gerecht werden. Daher darf die Universität-neu nicht die Kombination des Negativen der Massenuniversität und Fachhochschulen werden“, so ÖCV-Präsident Markus Prantl.
Jedem Studenten wird heutzutage eine umfassende Ausbildung an verschiedenen Studienorten im In- und Ausland empfohlen. Es muss gewährleistet sein, ohne Probleme mobil an verschiedenen Universitäten studieren zu können. Der Studienabschluss darf nicht an die Anforderung einer einzelnen Universität geknüpft werden. Dadurch wird es unmöglich wichtige Lebenserfahrungen zu sammeln und ein zeitlich effizientes Studieren erschwert.
„Neben der örtlichen Flexibilität muss den Studierenden auch eine zeitliche Flexibilität garantiert werden“, so Prantl. „Es muss für jeden Studenten möglich sein, dass er sein Studium in Mindestzeit absolvieren kann und nicht durch überfüllte Lehrveranstaltungen im Studienfortschritt behindert wird.“
Zahlreiche Diskussionsbeiträge aus dem Publikum zeigten, auf welch breites Interesse das Thema „verschulte Universität“ bei den Zuhörern stieß. Die Diskutanten am Podium MinR Dr. Johann Popelak, Vertreter des Bildungsministeriums, der Vizerektor der Universität Graz Dr. Martin Polaschek, Dr. Falk Reckling vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und Markus Prantl gaben wichtige Inputs zur Zukunft der Universitäten. Die Erkenntnisse aus dieser Veranstaltung stellen einen wesentlichen Beitrag zur konstruktiven Bildungsarbeit des Cartellverbandes dar.