75 Jahre Papstwahl von Eugenio Pacelli - Pius XII.

75 Jahre Papstwahl von Eugenio Pacelli - Pius XII.

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
27.02.2014
Dávid Huszti
Artikel

Am 2. März vor 75 Jahren wurde Eugenio Pacelli unter dem Namen Pius XII. zum Papst gewählt. Er war ab seiner Zeit als Nuntius in Bayern Ehrenmitglied der Trifels München im CV. Damit war er einer der beiden Päpste, die in der CV-Geschichte Mitglieder bei einer Studentenverbindung des Cartellverbandes waren bzw. sind.

Eugenio Pacelli wurde am 2. März 1876 in Rom geboren und verstarb am 9. Oktober 1958 in Castel Gandolfo. Seine Familie war schon seit Generationen mit dem Vatikan verbunden. Unter anderem war sein Großvater Marcantonio Pacelli Mitgründer des L’Osservatore Romano, der offiziellen Tageszeitung des Heiligen Stuhls, sowie über 20 Jahre lang späterer Vize-Innenminister des Vatikan. Sein Vater Filippo war als Rechtsanwalt für den Vatikan tätig, während sein Bruder Francesco päpstlicher Diplomat war.

Pacelli wurde 1899 zum Priester geweiht und promovierte 1901 zum Doktor der Theologie sowie 1902 zum Doktor der kanonischen Rechtswissenschaften, des römisch-katholischen Kirchenrechts. Damit setzte er seine Familientradition als Kirchendiplomat fort. Er wurde 1909 Professor an der Päpstlichen Diplomatenakademie in Rom.

1917 wurde Pacelli zum Apostolischen Nuntius in München ernannt und zum Titularbischof von Sardes geweiht. Er vertrat den Vatikan damals im gesamten Deutschen Reich. In diese Zeit fällt auch seine Aufnahme in die Katholische Deutsche Studentenverbindung Trifels zu München im Cartellverband, der er bis zum Ende seines Lebens verbunden war. Seine deutsche Nuntiatur endete 1929, als er vom Papst zum Kardinal in Rom ernannt wurde.

Ab 1930 wurde er zum Kardinal-Staatssekretär des Vatikans und im Alter von 63 Jahren, am 2. März 1939, vor genau 75 Jahren, als Nachfolger von Pius XI. zum Papst gewählt. Aufgrund seiner Verbundenheit zu seinem Vorgänger nannte er sich Pius XII.

Pacelli verfolgte die Entwicklungen von rechtsextremen Strömungen stets mit großer Sorge und bezeichnete den Nationalsozialismus als die „vielleicht gefährlichste Häresie unserer Zeit“. Da er die Überparteilichkeit jedoch als eine Art oberstes Maxim betrachtete, wird sein übervorsichtiges Auftreten gegen den Nationalismus häufig kritisiert, obwohl er die Kriegspolitik Hitlers und den Rassenwahn zutiefst verurteilte.

Unbestritten bleibt, dass Pius XII. durch seine Hilfe im Verborgenen Tausenden Juden das Leben gerettet hat. Es wird oft mit der Tatsache argumentiert, dass seine öffentliche Zurückhaltung diese Hilfe überhaupt erst ermöglicht hätte bzw. dass offene Proteste die Lage der Juden nur noch verschlimmert hätten.

Als Pius XII. übte Eugenio Pacelli sein Amt als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche über 19 Jahre lang - bis zu seinem Tod aus. Neben Papst Benedikt XVI. (Rupertia Regensburg) gilt er als einer der beiden korporierten Päpste in der Geschichte des Cartellverbandes.