Der Festsaal des Elisabethheims in Graz, in dem sich auch das neue Verbindungslokal der Europa-Kopernika (EKG) befindet, war Schauplatz des Symposiums „Arbeitsmarkt für Jungakademiker – Steiermark“, das die jüngste Verbindung des ÖCV gemeinsam mit dem ÖCV-Vorort Austria Innsbruck veranstaltete. Dieses Ereignis bot sich als ausgezeichneter Begrüßungsabend vor dem Publikationskommers der EKG an, welche am 11. Mai 2013 bei der 56. Cartellversammlung in Alpbach als Vollmitglied im Österreichischen Cartellverband aufgenommen wurde.
Es diskutierten unter der Moderation des hohen VOP Florian Tursky Univ.-Prof. Dr. Karl Crailsheim, Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz, Dkfm. Franz Struzl, Vorstandsvorsitzender der RHI AG, Mag. Thomas Spann, Direktor der Wirtschaftskammer Steiermark sowie Mag. Karl-Heinz Snobe, MA, Landesgeschäftsführer der AMS Steiermark.
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Die Kernaussagen der Diskussion waren, dass bei den heimischen Betrieben das Bologna-System noch nicht ganz angekommen zu sein scheint und meistens immer noch mindestens ein Master-Abschluss von den Absolventen erwartet wird, wenn sie in ihrem Fach am Arbeitsmarkt tätig sein wollen. Viele Akademiker sind nicht berufsadäquat am Arbeitsmarkt untergebracht, so der AMS. WKO-Stmk-Direktor Spann skizzierte die Situation in der grünen Mark: In den 65.000 steirischen Betrieben, davon 40 Leitbetriebe, dominiert die Technik, gefolgt von Arbeitsplätzen im Sozialbereich und in der Wirtschaft. Es bestünde Handlungsbedarf seitens der Universitäten und Verbände, die Vorteile eines Bachelor-Abschlusses aufzuzeigen und Bachelor-Absolventen für den Markt attraktiver zu machen. Bei der der RHI AG sind etwa 20 % der Mitarbeiter Akademiker. Pro Jahr vergibt sie um die 20 Diplomarbeiten und sucht Mitarbeiter mit Pioniergeist, Sozialkompetenz und wirtschaftlichem Verständnis. Dekan Crailsheim zeigte die Problematik auf, dass während die Gesellschaft die Aufhebung von Beschränkungen im Studienangebot fordert, die Universitäten vom Ministerium Vorgaben erhalten, dadurch stehen sie am Ende als Sündenbock da, der die innovativen Bestrebungen der Studierenden blockiert.
EKG-Senior Maximilian Plauder, der diesen wissenschaftlichen Auftakt zum Publikationskommers Europa-Kopernikae bravurös einleitete, bedankte sich beim Vorort Austria Innsbruck auch für die schöne Symbolik, dass sich die älteste ÖCV-Verbindung in ihrem bereits 12. Vorortsjahr bereit erklärte, mit der jüngsten ÖCV-Verbindung in einem ersten gemeinsamen Projekt zu kooperieren und zwischen den knapp 150 Jahren beider Gründungen eine sehr konstruktive Brücke zu schlagen.