Der ÖCV lehnt das durch die Personengruppe rund um Niko Alm initiierte „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“ inhaltlich und fachlich gleichermaßen entschieden ab. Es enthält nicht nur zahlreiche gravierende rechtliche Fehler, sondern diskriminiert auch alle 14 in Österreich gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften.
Der ÖCV – mit knapp 13.000 Mitgliedern der größte Studenten und Akademikerverband Österreichs – lehnt das zwischen dem 15. und 22. April 2013 stattfindende „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“ aus mehreren Gründen ab. Zu den Gründen zählen unter anderem die Forderungen der Initiatoren, die rechtlich bzw. sachlich nicht haltbar sind und zugleich sämtliche Religionsgemeinschaften in Österreich diskriminieren.
Gefordert werden etwa „eine klare Trennung von Staat und Kirche“, die in Österreich aber schon lange verwirklicht ist. Sehr einseitig werden sog. „kirchliche Privilegien“ gesehen: Es wird ihre Abschaffung gefordert, während sie der Gesellschaft in den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales und Gesundheitswesen zugute kommen und sowohl mit Rechten als auch mit Pflichten verbunden sind. Während weiters auch kritisiert wird, dass katholische Privatschulen und Kindergärten überwiegend aus Steuergeldern finanziert werden, vergisst man dabei, dass das konfessionelle Privatschulwesen dem Staat einen jährlichen Mehraufwand von ca. 50 Millionen Euro erspart. Ebenso einseitig werden die Wiedergutmachungszahlungen des Staates für nationalsozialistische Verfolgungshandlungen gesehen, die gestrichen werden sollen. Anscheinend geht es gezielt gegen die Kirche, nicht um allgemeine gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, die man eventuell auch belegen könnte.
Solche und ähnliche Beispiele zeigen, dass diese Initiative weder Hand noch Fuß hat, dass sie „konfus und diffus“ ist, wie sie auch von Kardinal Dr. Christoph Schönborn bezeichnet wurde. Eine ablehnende Haltung des ÖCV ist aus diesem Grund nur selbsterklärend.
Der ÖCV unterstützt daher auch die neue Internetseite http://www.pro-religion.at , auf welcher die 14 gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften in Österreich versuchen, mit intensivierter Zusammenarbeit gegen die haltlosen Inhalte des „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“ vorzugehen. Die Österreichische Bischofskonferenz hat überdies einen Folder mit dem Titel „Was bringt Kirche, auch denen die nicht dabei sind …“ herausgebracht, welcher hier zum Download zur Verfügung steht.