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GerAss. Dr. Rudolf von Mayer

GerAss. Dr. Rudolf von Mayer

Urverbindung: Winfridia (Breslau) zu Münster (12.05.1924)

Bandverbindungen: Le

Geboren: 28.08.1905, Waldenburg (Kreis Zwickau, Sachsen)
Gestorben: 19.08.1942, KZ Auschwitz (Oświęcim, Polen)
NS-Opfer, Gerichtsassessor
Politische Haft: 1941/42 KZ Auschwitz

Lebenslauf:

Mayer begann nach dem Abitur im Sommersemester 1924 das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Breslau, wo er der Winfridia beitrat (Couleurname Pradl). Er wechselte jedoch bald an die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck, wo er bei der Leopoldina aktiv wurde. Bei der 57. Cartellversammlung Anfang September 1927 in Münster war er der Vertreter der Winfridia, jedoch nicht deren Senior. Dort trat er vehement für die Aufnahme der Bajuvaria in den CV ein. Das Studium beendete Mayer dann 1930 mit dem 1. Staatsexamen wieder in Breslau und war dann Rechtsreferendar. Das 2. Staatsexamen (Assesorexamen) legte er 1933 mit Prädikat ab. Danach war er Gerichtsassessor (Richter auf Probe) in Breslau.

Im Gefolge des „Röhm-Putsches“ (1934) wurden im Deutschreich die Strafbestimmungen betreffend Homosexualität verschärft. Mayer wurde daher mit der Begründung „vorbeugende Schutzhaft, politisch/§ 175 RStGB“ (Homosexualität) in Schutzhaft genommen und am 30. Mai 1941 in das KZ Auschwitz eingeliefert, wo er den rosa Winkel, das Kennzeichen homosexueller Häftlinge, tragen mußte. Er ist dort am 19. August 1942 verstorben. Sein Schicksal war lange unbekannt.

Quellen und Literatur:

Sitzungsbericht der 57. CV-Versammlung zu Münster unter dem Vorort Sauerlandia. Münster 1927, S. 5 und 129.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 215f.