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Univ.-Prof. P. Albert Alfons Auer , OSB

Univ.-Prof. P. Albert Alfons Auer , OSB

Urverbindung: Vindelicia München (06.07.1925)

Bandverbindungen: R-J

Geboren: 27.01.1891, Landshut (Bayern)
Gestorben: 20.03.1973, Flüeli-Ranft (Kanton Obwalden, Schweiz)
Universitätsprofessor (Christliche Philosophie), Ordenspriester (OSB)

Lebenslauf:

Auer wurde auf den Namen Alfons getauft und trat 1911 nach dem Abitur in die Benediktinerabtei Emaus (Emauzy) in Prag ein. Diese wurde von Kaiser Karl IV. im 14. Jahrhundert gegründet und durchlebte eine wechselhafte Geschichte. 1880 wurden dort die aufgrund des Kulturkampfes ausgewiesenen Mönche aus dem Kloster Beuron aufgenommen, das damals in dem zu Preußen gehörenden Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen lag. Ab 1912 war Ildefons Georg Prinz von und zu Liechtenstein (NdW EM) in Emaus Prior.

Auer erhielt den Ordensnamen Albert und begann das Studium an der Theologischen Fakultät der deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag. Während des Ersten Weltkriegs leistete er Sanitätsdienst an der russischen und italienischen Front. Nach dem Krieg und der Gründung der Tschechoslowakei mußten die aus Deutschland stammenden Patres das Kloster Emaus verlassen und fanden Aufnahme in der Benediktinerabtei Neresheim (nunmehr Ostalbkreis, Baden-Württemberg). Dies betraf auch Auer.

1921 wurde Auer in Regensburg zum Priester geweiht und studierte anschließend an der Philosophischen Fakultät der Universität München (Dr. phil.), wo er der Vindelicia beitrat. Er war auch an der Bibliothek der dortigen Theologischen Fakultät tätig – er war auch staatlich geprüfter Bibliothekar – und schlug die wissenschaftliche Laufbahn ein. 1928 habilitierte er sich für das Fach Christliche Philosophie an der damals noch selbständigen Theologischen Fakultät in Salzburg, die stark von den Benediktinern dominiert wurde.

1930 wurde Auer zum außerordentlichen Universitätsprofessor der Christlichen Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der Ethik an der Theologischen Fakultät Salzburg ernannt. Nach 1945 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Universitätsprofessor. Seine besonderen Schwerpunkte in den Vorlesungen waren der Dialektische Materialismus aber auch die mystische Theologie und Aszetik.

Auer war als Fastenprediger im Salzburger Dom für den Abend des Samstag, des 12. März 1938, vorgesehen. Während den Tag über die Menschen den Anschluß bejubelten, war am Abend der Salzburger Dom brechend voll. Auer bestieg die Kanzel und begann die Predigt mit den Worten: „Heute feiern wir das Fest … [lange Sprechpause] ,.. des heiligen Gregor.“ (1968/69 wurde dieses Fest auf den 3. September verlegt.) Nach der Predigt soll ein Gestapo-Spitzel bemerkt haben: „Dieser Pfaffe aber versteht sein Geschäft!“ Während des Krieges hielt Auer ab 1940 Bibelrunden ab, zuerst in der Domsakristei, dann in der Sakristei der Kollegienkirche.

Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet Auer in Kontakt mit dem umstrittenen Engelwerk bzw. deren Gründerin Gabriele Bitterlich sowie dann mit deren Sohn Hans-Jörg Bitterlich (AlIn). Auer war ihr Berater. Nach seiner Emeritierung zog er nach Flüeli in die Schweiz, wo sich auch Gabriele Bitterlich zeitweise aufhielt.

Auer wurde noch vor 1938 bei der Rheno-Juvavia aktiv und dort mit dem Datum seiner Rezeption bei der Vindelicia München in den Status eines Urmitglieds aufgenommen. Seine bisherige Urverbindung wurde aufgrund der Gleichschaltung ab 1933 durch die Nazibehörden aufgelöst. Nach dem Krieg blieb Auer vorerst noch Urmitglied der Rheno-Juvavia, wurde aber nach Wiederbegründung der Vindelicia dann wieder bei ihr als solches geführt. Bei der Rheno-Juvavia war er dann Bandphilister.

Werke:

(Auswahl)
Das Geistliche Leben. Deutsche Mystiker des 14. Jahrhunderts (1936).
Die philosophischen Grundlagen der Askese (1946).
Leidenstheologie des Mittelalters (1947).
Würde und Freiheit des Menschen (1952).
Der Mensch hat Recht. Naturrecht auf dem Hintergrund des Heute (1956).
Weltbild und Metaphysik (1958).
Gott ruft dich jeden Tag. Gedanken aus Vorträgen (1981).

Quellen und Literatur:




www.kathpedia,com/index.php/Albert_Auer
Johann Neuhardt in den „Salzburger Nachrichten“, 12. 3. 2013.(abgerufen am 06.07.2022)