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Univ.-Prof. Dr. Dr. Franz Xaver Steinmetzer

Univ.-Prof. Dr. Dr. Franz Xaver Steinmetzer

Urverbindung: Hansea (Berlin) zu Köln (12.10.1905)

Geboren: 12.01.1879, Dauba (Bezirk Böhmisch Leipa, Nordböhmen; nunmehr Dubá bzw. Česká Lípa, Tschechien).
Gestorben: 00.00.1945, Sammellager in Slaný bei Prag
Universitätsprofessor (Neues Testament); Weltpriester
Politische Haft: 1945 Internierungslager bei Prag

Lebenslauf:

Steinmetzer wurde als Sohn eines Arztes geboren und absolvierte 1897 das Gymnasium in Prag. Danach trat er in das Prager Priesterseminar ein und begann das Studium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der deutschen Karl-Ferdinands-Universität Prag (abs. theol. 1901, Dr. theol. 1905). Nach der Priesterweihe für die Diözese Leitmeritz (tschech. Litomerice) im Jahr 1901 war er ein Jahr Kaplan in Petschau (Bezirk Karlsbad, nunmehr Becov nad Teplou, Nordwestböhmen).

1902 wurde Steinmetzer „Hochschuladjunkt“ (Assistent) an der Theologischen Fakultät Prag, um sich der wissenschaftlichen Laufbahn zu widmen. 1905 ging er für drei Jahre nach Berlin, um an der dortigen Philosophischen Fakultät orientalische Sprachen zu studieren (Dr. phil. 1909), wo er der Hansea beitrat. 1908 habilitierte er sich für Neue Testament an der Theologischen Fakultät Prag und war ab diesem Jahr auch Professor für dieses Fach an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt Leitmeritz.

1910 wurde Steinmetzer zum außerordentlichen und 1912 zum ordentlichen Universitätsprofessor für das Bibelstudium des Neuen Testaments an der Theologischen Fakultät der Universität Prag ernannt. Im Studienjahr 1916/17 war er Dekan. Steinmetzer war eigentlich Orientalist und Assyrologe und als solcher auch anerkannt. Er lehrte auch am Orientalischen Institut der Universität Prag.

Steinmetzer starb unmittelbar nach dem Krieg in den damaligen Wirren noch vor seiner Aussiedelung aus der Tschechoslowakei in einem Sammellager bei Slaný in der Nähe Prags. Das Datum und die näheren Umstände sind unbekannt.

Werke:

(Auswahl)
Neue Untersuchung über die Geschichtlichkeit der Juditherzählung (1907).
Die Geschichte der Geburt und Kindheit Christi und ihr Verhältnis zur babylonischen Mythe (1910).
Über den Grundbesitz in Babylonien in der Kassitenzeit (1919).

Quellen und Literatur:

Academia 23 (1910/11). S. 224.
Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 13, Wien 2008, S. 197.