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Propst Msgr. HR Univ.-Prof. LAbg. Dr. Josef Rieber

Propst Msgr. HR Univ.-Prof. LAbg. Dr. Josef Rieber

Urverbindung: Ferdinandea (Prag) zu Heidelberg (15.06.1887)

Geboren: 22.01.1862, Petschau (nunmehr tschech. Bečov nad Teplou, Bezirk Karlsbad, tschech. Karlovy Vary, Westböhmen)
Gestorben: 04.12.1934, Prag
Universitätsprofessor (Altes Testament), Landtagsabgeordneter (Böhmen), Weltpriester

Lebenslauf:

Nach der Absolvierung des Gymnasiums begann Rieber, mit dem Wunsch Priester zu werden, mit dem Studium an der Theologischen Fakultät der deutschen Karl-Ferdinands-Universität Prag (Dr. theol. 1987), wo er der gerade gegründeten Ferdinandea beitrat. Zeitweise studierte er auch in Halle/Saale und in Berlin sowie an der Jesuitenuniversität Saint-Joseph im damals zum Osmanischen Reich gehörenden Beirut.

Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1887 für die Diözese Leitmeritz (tschech. Litomerice) war Rieber zuerst dort seelsorglich tätig. 1888 wurde er Pfarradjunkt in Seifen (tschech. Ryžovna, Bezirk Karlsbad). Er begann jedoch bald eine wissenschaftliche Laufbahn und habilitierte sich 1892 für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät der deutschen Universität Prag. Ab 1896 lehrte er dort auch Hebräisch und wurde 1897 zuerst zum außerordentlichen Universitätsprofessor für Kirchenrecht und Semitische Sprachen und 1898 für Alttestamentliche Bibelwissenschaften ernannt. Die Ernennung zum ordentlichen Universitätsprofessor dieses Faches erfolgte 1901. Er war der Nachfolger von August Rohling (ehemals AIn, Fd EM).

Im Studienjahr 1905/06 war Rieber Rektor der deutschen Karl-Ferdinands-Universität Prag und damit für diese Amtszeit böhmischer Landtagsabgeordneter. Nach der Gründung der Vandalia Anfang 1905 begann auch in Prag das aus Graz her bekannte Spiel, nämlich die Verhinderung der Teilnahme des CV an der Inauguration des Rektors. Sie wurde durch die Schlagenden am 12. November 1905 den beiden Verbindungen handgreiflich verwehrt, so daß sie der Inauguration des neuen Rektors nicht beiwohnen konnten.

Rieber war auch Vorsitzender der deutschen Sektion des Metropolitan- und Diözesangerichts des Erzbistums Prag. Rieber wurde 1910 auch Kanonikus des von Kaiser Karl IV. gegründeten Kollegiatsstiftes an der Allerheiligenkapelle am Prager Hradschin und später dessen Propst. Er erhielt 1917 den Titel eines k. k. Hofrates sowie später den eines Päpstlichen Hausprälaten verliehen.

Werke:

(Auswahl)
Die Blutrache und das Ius talionis im mosaischen Gesetz (1901).
Die El-Amarna-Tafeln und ihre geschichtliche Bedeutung (1903).
Zum Babel-Bibel-Streit in der jüngsten Zeit (1904).
Der moderne Kampf um die Bibel (1906).

Quellen und Literatur:

www,wikipedia.org/wiki/Josef_Rieber (Abruf 8. 3. 2015)
Academia 23 (1910/11), S. 335.
Hartmann, Gerhard (Baj): Für Gott und Vaterland. Geschichte und Wirken des CV in Österreich. Kevelaer 2006, S. 180.