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Dir. i.R. Dr. Paul Weitlaner

Dir. i.R. Dr. Paul Weitlaner

Urverbindung: Vindelicia (23.10.1906)

Geboren: 11.09.1884, Aufkirchen (nunmehr Gemeinde Toblach, Bezirk Bruneck, Südtirol)
Gestorben: 06.07.1968, Wörgl (Bezirk Kufstein, Tirol)
KZ-Häftling, Schuldirektor
Politische Haft: 1938 Pol. Gef. Linz, 1938/39 KZ Dachau

Lebenslauf:

Weitlaners Familie übersiedelte um 1900 nach Wörgl. Nach dem Schulbesuch und der Matura begann er für das Lehramt das Studium der Germanistik und der Geschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil. 1919), wo er der Vindelicia, die damals noch in Hall in Tirol residierte und noch nicht im CV war, beitrat (Couleurname Laurin). Nach kriegsbedingter Unterbrechung und der Ablegung der Lehramtsprüfung unterrichtete er in Innsbruck.

1929 wechselte Weitlaner nach Linz, wo er an der dortigen Handelsakademie unterrichtete. Dort betätigte er sich auch politisch und wurde in den Linzer Gemeinderat und den Stadtrat gewählt. „Wegen seiner patriotisch österreichischen Gesinnung“ wurde er nach dem Anschluß im März 1938 verhaftet und am 17. Juni 1938 in das KZ Dachau überstellt, von wo er am 21. April 1939 entlassen wurde („Geburtstagsamnestie“ – Adolf Hitler 50 Jahre). Da er aus dem Schuldienst entlassen wurde, war er als Versicherungsvertreter tätig bzw. verdiente seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten.

Nach dem Krieg wurde Weitlaner als Professor der Linzer Handelskademie rehabilitiert und gleich zu deren Direktor ernannt, was er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1949 blieb. Danach kehrte er nach Wörgl zurück und betätigte sich dort mit zahlreichen Publikationen als Heimatforscher. Dafür wurde in Wörgl eine Straße nach ihm benannt.

Quellen und Literatur:

Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 388f.