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Bgm. a.D. OLw.R i.R. Dr. Peter Pachler

Bgm. a.D. OLw.R i.R. Dr. Peter Pachler

Urverbindung: Traungau (11.10.1920)

Bandverbindungen: GlL

Geboren: 13.10.1899, Freßnitz (Gemeinde Krieglach, nunmehr Bezirk Mürzzuschlag, Steiermark)
Gestorben: 12.12.1972, Graz
Bürgermeister (Bruck/Mur), Kammerangestellter

Lebenslauf:

Pachler wurde auf Gut Riedhof als Sohn eines Landwirts geboren. Nach der Volksschule besuchte er die Gymnasien in Graz und in Leoben. In der 7. Klasse wurde er zum Grazer Schützenregiment Nr. 3 der k. k. Landwehr eingezogen, machte die letzten drei Isonzoschlachten mit und wurde verwundet (letzter Dienstgrad: Zugsführer; Auszeichnung: Karl-Truppenkreuz). Erst 1920 konnte er die Matura ablegen und begann danach das Studium der Staatswissenschaften an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz (Dr. rer. pol. 1927), wo er dem Traungau beitrat (Couleurname Tasso). Im Sommersemester 1922 war er dort Fuchsmajor.

Pachler engagierte sich bald nach Studienbeginn in der Studentenvertretung an der Universität Graz sowie beim Katholich-Deutschen Akademikerausschuß (KDAA), der Wahlplattform der katholischen Studentenorganisationen. Seit 1922 war er Mitglied der Studentenvertretung der Deutschen Studentenschaft auf der Universität (Kammer). Im Studienjahr 1922/23 war er stellvertretender Vorsitzender der Kammer und 1924/25 Obmann des KDAA. Er gehörte in diesen Jahren zu den hochschulpolitischen Spitzenfunktionären des Grazer CV. Allerdings lag der KDAA in der Kammer weit abgeschlagen hinter den Schlagenden.

Noch vor Ende seines Studiums engagierte sich Pachler bei der Christlichsozialen Partei bzw. in der Kommunalpolitik in Bruck/Mur. Bereits bei den Gemeinderatswahlen des Jahres 1927 wurde er in dortigen Gemeinderat gewählt. Zusätzlich wurde er für den Bezirk Bruck/Mur christlichsozialer Bezirksparteisekretär. Dieser Bezirk umfaßte damals auch das Gebiet des späteren Bezirks Mürzzuschlag, Pachlers engere Heimat. Bereits 1926 wurde auf seine Anregung hin der Roseggerbund Waldheimat mit Sitz in Krieglach gegründet, deren erster Obmann er wurde.

Im Zuge des Februar-Aufstands 1934 wurde der sozialdemokratische Bürgermeister von Bruck/Mur abgesetzt und Pachler wurde zuerst zum Regierungskommissär, dann zum Bürgermeister ernannt. Mit 1. September 1936 trat er als Bürgermeister und als Mitglied des Gemeindetages zurück, weil er außerhalb von Bruck eine Privatstellung angenommen hatte. Im Zweiten Weltkrieg war er bei der Deutschen Wehrmacht.

Nach dem Krieg trat Pachler in den Dienst der Landwirtschaftskammer Steiermark und wurde Bezirkskammersekretär im Bezirk Graz-Umgebung. Dort wurden ihm gleich die wichtigen Aufgaben der Lebensmittelaufteilung in diesem Bezirk und der Betreuung der verlassenen Höfe übertragen. Er kandidierte 1953 bei den Grazer Gemeinderatswahlen für die ÖVP bzw. den Bauernbund, wurde gewählt und war nach einer Wiederwahl bis 1963 Mitglied des Gemeinderats. Dort vertrat er die Interessen der Grazer Bauernschaft. Bei der Kammer ging er als Oberlandwirtschaftsrat in Pension

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Traungau, Personalkartei (Mitteilung Klaus Heitzmann)
Murtaler Zeitung, 5. 9. 1936, S. 1.
Hartmann, Gerhard (Baj): Für Gott und Vaterland. Geschichte und Wirken des CV in Österreich. Kevelaer 2006, S. 286 und 297.
Federspiel. Zs. Des Roseggerbunds Waldheimat. 18. Jg., 36. Folge, April 2017, S. 13.