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em. Univ.-Prof. ESen. Dr. Edgar Josef Korherr

em. Univ.-Prof. ESen. Dr. Edgar Josef Korherr

Ehrenmitgliedschaften: Traungau

Geboren: 12.06.1928, Wien
Gestorben: 14.03.2015, Mödling (Niederösterreich)
Universitätsprofessor (Katechetik und Pädagogik)

Lebenslauf:

Korherr absolvierte das Gymnasium in Gmünd (Niederösterreich) und danach eine Ausbildung zum Religionslehrer an Pflichtschulen, was er dann ab 1949 war. Er engagierte sich recht bald in seinem Beruf sowohl in praktischer wie theoretischer Hinsicht. Zu diesem Zweck begann er das Studium der Pädagogik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil. 1963).

1962 wurde Korherr zum Fachinspektor für den katholischen Religionsunterricht an Sonderschulen für die Erzdiözese Wien ernannt, welches Amt er bis 1968 ausübte. 1966 wurde er zum Professor an der eben gegründeten Pädagogischen Akademie der Erzdiözese Wien sowie auch an der von ihm gegründeten Religionspädagogischen Akademie ernannt, deren Direktor er war. 1968 übernahm er die Leitung des Katechetischen Instituts (bis 1976), welches die wissenschaftliche Abteilung bzw. Fortbildungsabteilung des Erzbischöflichen Amtes für Unterricht und Erziehung ist. Dieses Institut organisierte u. a. die jährlichen Katechetischen Tagungen, die sich zu dieser Zeit großer Beliebtheit bei den Religionslehrern aller Schultypen erfreute. Von 1968 bis 1993 war er Chefredakteur der „Christlich-pädagogischen Blätter“ und von 1966 bis 1972 Lehrbeauftragter an der Theologischen Hochschule St. Gabriel bei Mödling. Korherr war dadurch fachlich in ganz Österreich und darüber hinaus bekannt worden.

Über Vermittlung des damaligen Wiener Repräsentanten des Verlages Styria, Gerhard Hartmann (Baj), der die Berichtsbände dieser Katechetischen Tagungen herausbrachte, wurde Korherr 1976 zum ordentlichen Universitätsprofessor für Katechetik und Pädagogik an der Theologischen Fakultät der Universität Graz ernannt, wo er zur Zeit der 400-Jahr-Feier der Universität von von 1983 bis 1985 Dekan war. Einer seiner Schüler war Andreas Schnider (Cl), später zeitweise Mitglied des Bundesrates.

Zu Korherrs Forschungsschwerpunkten gehörten die Methodik und die Didaktik des Religionsunterrichts an allen Schultypen, die Gemeindekatechese, die Elternbildung, die Behindertenkatechese. Er war im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wohl einer der bedeutendsten Inspiratoren für den Religionsunterricht in Österreich. 1976 wurde er zum Mitglied des Internationalen Katechetischen Rates der Weltkirche (bis 1994) und 1977 in das Spezialsekretariat der Bischofssynode berufen.

Schon bald nach seiner Übersiedelung nach Graz fand Korherr Kontakt zum dortigen CV, der in die Ehrenmitgliedschaftsverleihung des Traungau mündete (Couleurname Sanctus). Er verlegte nach seiner Emeritierung im Jahr 1996 seinen Hauptwohnsitz wieder nach Mödling, wo er dann auch verstorben ist und begraben wurde.

Werke:

(Auswahl)
Der katholische Religionsunterricht an der österreichischen Pflichtschule als bildungstheoretisches Problem. 4 Bände (1962).
Methodik des Religionsunterrichts (1977).
Praktisches Wörterbuch der Religionspädagogik und Katechetik (1973).
Ja zum Religionsunterricht (1978).
Beten lehren, beten lernen: Grundkurs der Gebetspädagogik. Mit Übungsvorschlägen (1991).
Von Freud bis Drewermann. Tiefenpsychologie und Religionspädagogik (1991).

Quellen und Literatur:

www.graz.at/cms/beitrag/10197618/1356400
Treue zu Gott–Treue zum Menschen. Diakonia–Liturgia–Martyria. Festgabe zum 60. Geburtstag von Edgar Josef Korherr, Hg. von Andreas Schnider (Cl) u. a. Graz 1988.
Sonntagsblatt, 22. 3. 2015, S. 15.