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Dir. Prof. Dipl.-Ing. Alfred Wastl

Dir. Prof. Dipl.-Ing. Alfred Wastl

Urverbindung: Rudolfina (26.09.1907)

Geboren: 31.05.1889, Wien
Gestorben: 05.10.1966, Wien
Aus dem ÖCV ausgeschieden, Mitglied des Bundeskulturrates, Direktor des Technologischen Gewerbemuseum (TGM) Wien
Politische Haft: 1939 Polizeigefängnis Wien und KZ Buchenwald

Lebenslauf:

Wastl wurde als Sohn eines Lehrers geboren. Nach der Matura begann er das Studium der Chemie und Physik an der Technischen Hochschule in Wien (Dipl.-Ing.), wo er der Rudolfina beitrat (Couleurname Tassilo). Im Ersten Weltkrieg war er bei der k. u. k. Armee (letzter Dienstgrad: Oberleutnant der Reserve: Auszeichnungen: Silbernes Signum laudis mit Kriegsdekoration, Karl-Truppenkreuz). Er geriet in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er fliehen konnte.

Nachdem Krieg schlug Wastl die Laufbahn eines Professors an Höheren Schulen ein. Er war zuerst an der Katholischen Lehrerbildungsanstalt in Wien-Währing, später Professor am Technologischen Gewerbemuseum (Berufsbildende Höhere Schule) in Wien-Alsergrund. 1933 engagierte er sich in der Vaterländischen Front und wurde als Vertreter der Berufsbildenden Höheren Schulen in den Bundeskulturrat berufen, dem er vom 1. November 1934 bis zum 12. März 1938 angehörte, der ihn zum Schriftführer wählte. Mit 29. Mai 1935 wurde er zum Direktor des Technologischen Gewerbemuseums und Anfang 1938 zum Hofrat ernannt.

Nach dem Anschluß wurde Wastl vom Dienst enthoben und mit 16. Juni 1939 als Direktor des Technologischen Gewerbemuseums entlassen. Da er zwei Flüchtlingen in seiner Wohnung unterschlupf gewährte hatte, wurde er am 11. Mai 1939 verhaftet und in der Folge ins KZ Buchenwald verbracht.

1945 wurde Wastl als Direktor des Technologischen Gewerbemuseums rehabilitiert und übte diese Position bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1952 aus. In den Gesamtverzeichnissen des ÖCV nach 1945 scheint er nicht mehr auf. Er wurde auf dem Zentralfriedhof Wien begraben.

Quellen und Literatur:

Enderle-Burcel, Gertrude: Christlich–ständisch–autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, des Bundeskulturrates, des Bundeswirtschaftsrates sowie des Bundestages. Unter Mitarbeit von Johannes Kraus. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1991, S. 259.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 378.