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MdB LRat a.D. Prok. i.R. Arnold Verhoeven

MdB LRat a.D. Prok. i.R. Arnold Verhoeven

Urverbindung: Rheno-Danubia (15.10.1929)

Geboren: 21.10.1905, Dinslaken (Rheinprovinz)
Gestorben: 02.08.1998
Mitglied des Deutschen Bundestages, Landrat des Kreises Dinslaken, leitender Angestellter

Lebenslauf:

Verhoeven absolvierte das Gymnasium in Dinslaken und begann anschließend das Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte, das er 1929 an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck fortsetzte, wo er der Rheno-Danubia beitrat (Couleurname Dr. cer. Knoedl). Er beendete das Studium nicht, sondern arbeitete als freier Journalist in Wien. Als deutscher Staatsbürger wurde im Gesamtverzeichnis 1935 seine Mitgliedschaft im ÖCV aus Sicherheitsgründen nicht erwähnt.

Nach dem Anschluß im März 1938 mußte Verhoeven die nunmehrige „Ostmark“ verlassen und war zunächst beim Arbeitsamt in Köln beschäftigt. Von dort wurde er 1939 auf Veranlassung der Gauleitung Essen entlassen. Ab 1940 arbeitete er dann bei den Thyssen’schen Gas- und Wasserwerke GmbH in Duisburg-Hamborn. Zwischen 1941 und 1944 war er bei der Deutschen Wehrmacht, danach wieder bei Thyssen.

Ab 1950 arbeitete Verhoeven bei der Bergwerksgesellschaft Walsum mbH bzw. bei deren Tochtergesellschaft Siedlung Niederrhein, Dinslaken (Bergbau, Wohnbau), ab 1955 war er dort bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Prokurist.

1945 engagierte sich Verhoeven bei der Gründung der CDU Rheinland bzw. im Kreis Dinslaken, deren erster Kreisvorsitzender er dort wurde und welches Amt er bis 1949 ausübte. Dann wurde er zum Ehrenvorsitzenden gewählt. 1946 wurde er bei den ersten Wahlen nach dem Krieg für die CDU in den Kreistag sowie in den Rat der Stadt Dinslaken gewählt. Der Kreistag wählte ihn gleich zum Landrat des Kreises Dinslaken, welches Amt er bis 1952 innehatte. Aufgrund dieser Position war er von 1946 bis 1952 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kreiswohnbau GmbH. Danach war er von 1952 bis 1961 stellvertretender Landrat.

In diesen ersten unmittelbaren Jahren nach dem Krieg war Verhoeven beim Wiederaufbau stark eingebunden. Der Niederrhein war durch Kämpfe im Februar/März 1945 stark in Mitleidenschaft gezogen worden, da in diesem Bereich die alliierten Truppen (Briten, Amerikaner, Kanadier) den Hauptstoß über den Rhein unternahmen, so daß dieses Gebiet starke Zerstörungen aufwies. Wohnungsnot und Nahrungsmittelknappheit waren die Hauptprobleme dieser Zeit, in der ein Landrat besonders gefordert war.

Im Unterschied zu den Bezirken in Österreich gibt es in Deutschland einen gewählten Kreistag und Landrat, der im Gegensatz zum österreichischen Bezirkshauptmann kein weisungsgebundener Beamter sondern ein Wahlamt ist, das zur Kommunalpolitik zählt. Der Kreis Dinslaken wurde mit 1. Januar 1975 im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen aufgelöst und größtenteils dem Kreis Wesel zugeschlagen. Das seinerzeitige amtliche Kfz-Kennzeichen DIN verschwand dadurch, aber im Zuge einer neuen gesetzlichen Möglichkeit ab 2014 kann es fakultativ wieder ausgeteilt werden.

Bei den Wahlen zum Bundestag des Jahres 1961 wurde Verhoeven seitens der CDU als Direktkandidat für den Wahlkreis Dinslaken-Rees aufgestellt, wurde gewählt und gehörte diesem eine Wahlperiode vom 17. September 1961 bis zum 19. September 1965 an. Danach wurde er nicht mehr gewählt und zog sich aus der Politik zurück. Er war übrigens nicht einzige Angehörige der Rheno-Danubia, der in den Deutschen Bundestag gewählt wurde. 1980 wurde auch Josef Bugl (R-D) in diesen gewählt. Verhoeven wurde auf dem Parkfriedhof Dinslaken begraben (9, 14-16). Sein Sohn ist Paul Verhoeven (R-D).


Quellen und Literatur:

Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 2, N–Z. München 2002, S. 896