Wartungsfunktionen

Prof. Comm. Mag. Ernst Degasperi

Prof. Comm. Mag. Ernst Degasperi

Ehrenmitgliedschaften:

Geboren: 07.05.1927, Meran (Südtirol)
Gestorben: 17.07.2011, Wien
Bildender Künstler (Maler und Grafiker)

Lebenslauf:

Degasperi kam nach dem Besuch der Hauptschule 1942 nach Wien und absolvierte dort eine Ausbildung (Lehre) als Feinmechaniker. 1945 legte er die Gesellenprüfung ab. Parallel bereitete er sich auf die Externistenmatura vor, die er 1947 ablegte. Danach studierte er an der Akademie für angewandte Kunst in Wien Werbegraphik, Mode und Aktzeichnen. 1952 schloß er sein Studium mit dem Diplom ab (später als Mag. art. anerkannt).

Danach war Degasperi als freier und selbständiger technischer Gebrauchsgraphiker tätig. Bei einem Urlaub in den Tiroler Zillertaler Alpen im Jahr 1963 spürte er die Berufung zum Künstler mit einem religiösen Anliegen. Seinen ersten Zyklus widmete er noch im selben Jahr der „Apokalypse“ und erregte dabei in Künstler- aber auch in kirchlichen Kreisen Aufsehen. Er entwickelte seine unverwechselbare Handschrift, und es ging ihm vor allem um die bildhafte Umsetzung biblischer Texte.

Degasperi war in besonderem Maße religiös inspiriert und sah sich auch als ein Prophet, der durch seine Kunst eine religiöse Erneuerung anstoßen wollte. Beeinflußt wurde er auch durch seine mehr als 30 Reisen in das Heilige Land und dessen Wüsten. Sein Werk umfaßt 33 Zyklen mit fast 600 Bildern. Es sind das vor allem Themen aus dem Alten und Neuen Testament aber auch aus anderen Religionen, wie z. B. dem Koran, wie u. a. „Das Lamm“, „Das Wort“, „Lied der Lieder“, „Vater unser“, „Sonnengesang des hl. Franziskus“, „Magnificat“, „Prolog des Johannes“ und „Friedensnamen Allahs“.

Degasperi widmete sich auch zeithistorischen Themen, wie z. B. „Stalingrad Psalm“, „Licht in der Welt des Franz Jägerstätter“ und „Ölkrieg“. Bemerkenswert ist auch seine Ausgestaltung der „P. Maximilian Kolbe-Kapelle“ in der Alser-Vorstadt-Kirche in Wien. In mehr als 270 Ausstellungen wurden seine Werke in aller Welt gezeigt.

Degasperi war aus seiner religiösen Motivation heraus auch stark sozial engagiert. Ein besonderes Anliegen war ihm die Hilfe für Leprakranke auf den Philippinen.

Durch Ernst Exner (Pan) fand Degasperi Kontakt zur Pannonia, die ihm 1992 die Ehrenmitgliedschaft verlieh (Couleurname Amos). Die Verbundenheit mit seiner Verbindung und dem ÖCV fand auch in von ihm geschaffenen Couleurkarten ihren Ausdruck. 2003 erhielt er die Opilo-Rossi-Medaille der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) verliehen. Er ist an den Folgen eines tragischen Sturzes gestorben und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Pannonia (Laudatio für Ernst Degasperi anläßlich der Verleihung der Opilio-Rossi-Medaille am 2. Juni 2003).
Pannonenspiegel 4/2011.
Academia intern 5/2011, S. 16.
Exner, Ernst (Pan): Gaudeamus igitur. S’gibt kein schöner Leben als Studentenleben… (= Edition Acadenia Band 4). Wien 2014, S. 311f.