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Msgr. Päpstl. Geh. Käm. Dr. Dominik Willner

Msgr. Päpstl. Geh. Käm. Dr. Dominik Willner

Urverbindung: Nordgau Wien (29.08.1905)

Bandverbindungen: NdP

Geboren: 13.04.1885, Zwittau (Mähren; nunmehr Svitavy, Tschechien)
Gestorben: 24.09.1971, Wien
Weltpriester (Erzdiözese Olmütz), Pfarrer und Erzpriester in Sternberg, Monsignore
Politische Haft: Polizeigefängnis Troppau 1943, KZ Dachau 1943–1945

Lebenslauf:

Willner stammte aus der deutschen Sprachinsel Schönhengstau im nördlichen Mähren, die zur Erzdiözese Olmütz (Olomouc) gehört. Er besuchte das erzbischöfliche Gymnasium in Kremsier (Kromeríž), wo er 1904 die Matura mit Auszeichnung ablegte. Anschließend trat er in das Priesterseminar in Olmütz ein und begann an der dortigen selbständigen Katholisch-Theologischen Fakultät das Studium (abs. theol. 1905). Im Zuge eines Ferialfestes des Nordgau wurde er rezipiert (Couleurname Welf). Am 5. Mai 1908 wurde er zum Priester geweiht. Nach dem Krieg absolvierte er an der Katholisch-Theologischen Fakultät der deutschen Karl-Ferdinands-Universität Prag ein Doktoratsstudium (Dr. theol.), wo er an der Gründung des Nordgau Prag mitwirkte.

Nach seiner Priesterweihe wurde Willner Kaplan in Sternberg bei Olmütz (Šternberk), wo er als Kaplan, Oberkaplan, als Pfarrer und Vizedechant (ab 1930) und später als Dechant (Erzpriester) die ganzen Jahre blieb. Am 27. Februar 1936 erhielt er den päpstlichen Ehrentitel Geheimkämmerer (Monsignore). In Sternberg engagierte er sich auch politisch und war nach 1918 für viele Jahre Vizebürgermeister, welche Position er nach der Besetzung des Sudetenlandes Anfang Oktober 1938 durch das Deutsche Reich aufgeben mußte. Wegen defätistischer Äußerungen wurde er 26. August 1943 verhaftet und ins Polizeigefängnis Troppau (ehemals Österreichisch-Schlesien, nunmehr Opava) eingeliefert. Am 4. Dezember 1943 wurde er ins KZ Dachau überstellt. Auf dem Evakuierungsmarsch am 26. April 1945 erlangte er die Freiheit.

Willner wurde in der Folge aus seiner Heimat vertrieben und bekam eine Anstellung im Bistum St. Pölten. Dort wurde er mit 1. Juli 1947 Pfarrprovisor in Dürnstein (da er nominell noch weiterhin der Erzdiözese Olmütz angehörte, konnte er offiziell nicht Pfarrer werden). Dort verfaßte er einen ausgezeichneten Führer über das aufgelassene Augustiner Chorherren-Stift Dürnstein. 1952 übernahm er noch zusätzlich die Seelsorge in Loiben. Mit 1. August 1968 trat er in den Ruhestand.

Werke:

Die Kirche des ehemaligen Stiftes der regulierten Chorherren vom hl. Augustin , Dürnstein (Wachau) (1957).

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Nordgau Wien. Stammblatt.
Das Band, das uns umschlingt. 1900–2000. Festschrift der K. Ö. H. V. Nordgau Wien. Wien 2000, S. 73.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, S. 591.