Wartungsfunktionen

HS Prof. Dipl.-Ing. Dr. Ladislaus Kopetz

HS Prof. Dipl.-Ing. Dr. Ladislaus Kopetz

Urverbindung: Nordgau Wien (06.07.1920)

Geboren: 08.08.1902, Preßburg (Königreich Ungarn)
Gestorben: 22.07.1966, Tamsweg (Salzburg)
Hochschulprofessor (Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung)

Lebenslauf:

Ladislaus Michael Kopetz wurde als Sohn eines k. u. k. Pionieroffiziers geboren. Nach seiner Matura im Jahr 1920 begann er das Studium der Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur (Dipl.-Ing. 1924; Dr. Bdkltr. 1928), wo er dem Nordgau beitrat (Couleurname Arnulf). Sein Leibfuchs war Rudolf Rasser (NdW). Kopetz war auch an der Gründungsphase der Verbindung Pflug beteiligt, dort im Wintersemester 1922/23 Fuchsmajor, erhielt aber aus nicht mehr eruierbaren Gründen nicht deren Band. Nach seiner Graduierung war er von 1924 bis 1929 Assistent am Institut für Pflanzenzüchtung bei Prof. Erich Tschermak-Seysenegg, eines Bruders von Armin Tschermak, Edler von Seysenegg (Fd EM).

Ab 1929 leitete Kopetz das Referat Gemüseanbau an der Bundesanstalt für Pflanzenbau und Samenprüfung in Wien. Während dieser Zeit konnte er in experimentellen Untersuchungen grundlegende Zusammenhänge zwischen Tageslänge und Pflanzenwachstum nachweisen. 1937 habilitierte er sich an der Hochschule für Bodenkultur für Pflanzenbau mit besonderer Berücksichtigung des Gemüsebaues und übernahm im selben Jahr die Leitung der neu gegründeten Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Wien.

1938 wurde Kopetz aus politischen Gründen die Venia legendi entzogen, und 1939 wurde er als Abteilungsleiter an die Versuchs- und Forschungsanstalt für Gartenbau nach Eisgrub (Bezirk Lundenburg, Südmähren; von 1938 bis 1945 zum „Reichsgau Niederdonau“ [Niederösterreich] gehörend) versetzt, wo er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs blieb. In dieser Zeit publizierte er für die damalige kriegsbedingte Ernährungssituation Handreichungen für die Selbstversorgung. Seine 1941 veröffentliche Schrift über Gemüsepaprika hat den Anbau dieser Gemüseart im deutschsprachigen Raum wesentlich beschleunigt bzw. überhaupt in diesem Ausmaß erst ermöglicht.

1945 erhielt Kopetz seine Venia legendi zurück und wurde 1946 an der Hochschule für Bodenkultur zum Leiter des Instituts für landwirtschaftlichen Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung sowie zum außerordentlichen Hochschulprofessor dieses Faches ernannt. Die Ernennung zum ordentlichen Professor erfolgte 1950. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit Fragen der Düngung im Getreideanbau, des Kartoffelanbaus sowie der Feldberegnung und veröffentlichte dazu zahlreiche Bücher und Studien. Eine Berufung nach Berlin lehnte er ab.

Kopetz war ein Wegbereiter wirtschaftlicher und moderner Bodenbewirtschaftung und verstarb unerwartet im aktiven Dienst. Er wurde auf dem Friedhof in Wien-Grinzing (24/6/12) begraben.

Werke:

Gemüse-Fibel. Kurzgefaßte Darstellung des Freilandgemüsebaus für Landwirte und Kleingärtner (1935, 5. Aufl. 1957).
Gemüsebau im Hausgarten (1940, 5. Aufl. 1947).
Der Gemüsepaprika. Seine Kultur und seine Verwertung (1941).
Bodenbearbeitung und Düngung im Gemüsegarten des Selbstversorgers (1942).
Gemüsebau und Volksernährung (1943).
Grundbegriffe der Pflanzenzüchtung (1952).
Düngen wir richtig? Die Anwendung des Handelsdüngers auf das Ackerland (1952, 3. Aufl. 1957).
Neue Wege im Kartoffelbau (1953, 2. Aufl. 1958).

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Nordgau Wien. Stammblatt und Lebenslauf.
Das Band, das uns umschlingt. 1900–2000. Festschrift der K. Ö. H. V. Nordgau Wien. Wien 2000, S. 50.