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ao. HS-Prof. Sekt.-Chef ESen. Dipl.-Ing. Dr. Dr. Ing. h.c. Bernhard Ramsauer

ao. HS-Prof. Sekt.-Chef ESen. Dipl.-Ing. Dr. Dr. Ing. h.c. Bernhard Ramsauer

Urverbindung: Norica (07.11.1909)

Geboren: 22.10.1890, Kirchbichl (Bezirk Kufstein, Tirol)
Gestorben: 19.06.1981
Sektionschef (Landwirtschaftsministerium), tit. ao. Hochsch.-Prof. (kulturtechnische Bodenkunde)

Lebenslauf:

Ramsauer wurde als Sohn eines Beamten geboren und besuchte nach der Volksschule die Realschule in Dornbirn, wo er 1909 die Matura ablegte. Danach begann er das Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule in Wien, wo er der Norica beitrat (Couleurname Anno Neun). Bei ihr war er im Sommersemester 1910 Fuchsmajor und im Wintersemester 1914/15 Senior. Nach vier Semestern leistete er sein Einjährig-Freiwilligenjahr bei der k. u. k. Armee. Anschließend wechselte er an die Hochschule für Bodenkultur, wo er Kulturtechnik studierte (Ing. 1918; Dr. d. Bdkltr. 1923). Im Ersten Weltkrieg war er beim Festungsartillerie Regiment Nr. 5 (letzter Dienstgrad: Oberleutnant der Reserve; Auszeichnungen: Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration und Schwertern, Signum laudis am Band mit Schwertern, Karl-Truppenkreuz).

Aufgrund des Kriegsdienstes mußte Ramsauer das Studium unterbrechen und konnte es erst Ende 1918 mit der 3. Staatsprüfung (Ing.) beenden. Mit 1. Januar 1919 trat er in den Dienst der Salzburger Landesregierung und wurde der Meliorationsabteilung zugewiesen. Diese ist zuständig für Flurstückzusammenlegungen (Kommassierungen) und die Wildbachverbauung sowie den Lawinenschutz. In seiner Salzburger Zeit engagierte er sich ab 1932 bei den Ostmärkischen Sturmscharen, einer Wehrformation, die von Kurt von Schuschnigg (AIn) als Gegengewicht zu den Heimwehren gegründet wurden. In Salzburg war Franz Hueber, ein Schwager Hermann Görings, Landesführer, der dann nach dem Anschluß 1938 Karriere machte (zuletzt Präsident des Reichsverwaltungsgerichts).

Die Funktion eines Landesführers der Ostmärkischen Sturmscharen übte Ramsauer bis 1935 aus, denn in diesem Jahr wurde er aufgrund seiner fachlichen Qualifikationen in das Landwirtschaftsministerium berufen, wo er am 27. März 1936 zum Ministerialrat ernannt wurde. Nach dem Anschluß wurde er sofort außer Dienst gestellt und Ende 1939 unter Kürzung der Bezüge auf die Hälfte in den Ruhestand versetzt. Danach war er als Planer und Bauleiter in der Privatwirtschaft und später in einem halbamtlichen Reichsunternehmen als Kulturingenieur tätig.

Nach dem Krieg wurde Ramsauer rehabilitiert und zum Leiter der Abteilung Bodenentwässerung und Gewässerregulierung bestellt. Anfang 1951 wurde er zum Leiter der Sektion IV (Wasserbau) des Landwirtschaftsministeriums und mit 1. Juli 1952 zum Sektionschef ernannt. Ende 1955 ging er in Pension. 1949 habilitierte er sich für kulturtechnische Bodenkunde an der Hochschule für Bodenkultur, er erhielt in der Folge den Titel eines außerordentlichen Hochschulprofessors. Er war Mitglied des österreichischen Nationalkomitees der FAO und österreichischer Vertreter in der Internationalen bodenkundlichen Gesellschaft. Außerdem war er europäischer Präsident der Kommission zur Anwendung der Bodenkunde auf die Technik und Mitglied des Kuratoriums für Kulturwesen in Deutschland.

Ramsauer erhielt die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Hannover und wurde auf dem Hietzinger Friedhof begraben (70/16/18). Seine Söhne waren Bernhard Ramsauer (Nc) und Kurt Ramsauer (Nc).

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz, 7. 3. 2024).
Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 14. 2. 2024).