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Prof. Hermann Josef Seibert

Prof. Hermann Josef Seibert

Urverbindung: Norica (01.07.1898)

Bandverbindungen: Cl, B-S

Geboren: 16.04.1881, Salzburg
Gestorben: 05.02.1918, bei Motta di Livenza (Provinz Treviso, Italien)
Vorortspräsident, Realschulprofessor

Lebenslauf:

Seibert wurde als Sohn eines aus Hessen stammenden Lebzelters und Wachsziehers geboren. Seine älteren Brüder waren der Weltpriester Heinrich Seibert (Nc) (1877–1948) und der ungeprüfte Mittelschullehrer und späterer Hühnerfarmbesitzer Otto Seibert (Cl) (1879–1921). Seibert besuchte in Salzburg die Realschule, wo er 1898 maturierte, und begann danach zuerst das Studium des Maschinenbaus an der Technischen Hochschule in Wien, wo er der Norica beitrat (Couleurname Pagat). Er wechselte jedoch bald zum Fach Mathematik und Darstellende Geometrie für das Lehramt an Höheren Schulen.

Im Sommersemester 1900 ging Seibert zum Studium nach Graz, wo er bei Carolina aktiv wurde. Im Sommersemester 1901 wechselte er dann an die Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg und wurde bei Borusso-Saxonia aktiv. Im Wintersemester 1901/02 kehrte er wieder nach Wien zurück. Für das Sommersemester 1902 und das Wintersemester 1902/03 wurde Norica zum Vorort gewählt. Seibert bekleidete im Sommersemester 1902 das Amt des Vorortspräsidenten. Damit verbunden war die Leitung der Cartellversammlung in den Sommerferien in Mannheim.

Nach Ablegung der Lehramtsprüfung war Seibert ab 1903 Supplent an der Realschule in Görz. Im Jahr 1906 wurde er Professor für Mathematik und Darstellende Geometrie an der Realschule in Innsbruck.

1914 meldete sich Seibert als Kriegsfreiwilliger zur Artillerie, kam an die Ostfront zum schweren Landwehr-Artillerieregiment Nr. 44 und machte mit diesem im Mai 1915 die Durchbruchsschlacht bei Tarnow-Gorlice mit. Nach einer Zwischenstation am Balkan wurde er 1916 an die Südwestfront verlegt. Im Zuge des Vormarsches im Rahmen der 12. Isonzoschlacht im Oktober/November 1917 (Durchbruch bei Flitsch-Tolmein) erkrankte er an Typhus. Hinzu kam noch eine Tuberkulose, der er dann in einem Epidemiespital bei Motta di Livenza erlag (letzter Dienstgrad: Oberleutnant der Reserve; Auszeichnungen: große Silberne Tapferkeitsmedaille, bronzenes und silbernes Signum laudis, Militärverdienstkreuz mit Schwertern).

Seibert wurde auf dem Friedhof von Cinta Caomaggiore (Provinz bzw. nunmehr Metropolitanstadt Venedig), ca. 15 km nordöstlich von Motta, beigesetzt. Von einer Überführung in die Heimat ist nichts bekannt. Friedrich Funder (Cl) berichtet über eine Duellaufforderung an Seibert, hat aber diesen Vorfall mit einem dessen Bruder Otto Seibert (Cl) betreffenden verwechselt.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Carolina. Carolinas Tote IV, S. 143f., und V, S. 195f. (Otto Seibert)
Academia 31 (1918/19), S. 25f.
Funder, Friedrich (Cl): Das weiß-blau-goldene Band. „Norica“: Fünfzig Jahre Wiener katholischen Studententums. Innsbruck 1933, S. 75.