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Gen.-Dir. i.R. Dr. Franz Edlinger

Gen.-Dir. i.R. Dr. Franz Edlinger

Urverbindung: Norica (30.11.1907)

Bandverbindungen: M-D

Geboren: 06.01.1887, Wien
Gestorben: 27.11.1957, Bad Ischl (Oberösterreich)
Generaldirektor (Vorstandsvorsitzender) Wolfsegg-Traunthaler Kohlewerke AG
Politische Haft: 1938 Polizeihaft, 1938 bis 1940 KZ Buchenwald

Lebenslauf:

Ed­lin­ger be­such­te in Linz das Gym­na­si­um und be­gann nach der Ma­tu­ra im Jahr 1906 das Stu­di­um an der Rechts­wis­sen­schaft­li­chen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Wien (Dr. iur.), wo er der No­ri­ca bei­trat (Cou­leur­na­me Teja). Er ge­hör­te im Herbst 1908 zu den Grün­dern der Marco-Da­nu­bia und war dort zwei­mal Se­ni­or.

Nach Be­en­di­gung des Stu­di­ums trat Ed­lin­ger in den Dienst Bank für Ober­ös­ter­reich und Salz­burg. Im Ers­ten Welt­krieg war er von 1914 bis 1918 bei der k. u. k. Armee (letz­ter Dienst­grad: Ober­leut­nant der Re­ser­ve). Da­nach kehr­te er wie­der zu Bank zu­rück und war dort ei­ni­ge Jahre Di­rek­tor. Nach­dem er dort aus­schied, pach­te­te er für ein paar Jahre ein Gut. 1933 wurde er Pro­ku­rist (kauf­män­ni­scher Di­rek­tor) der Wolf­s­egg-Trauntha­ler Koh­len­wer­ke AG (Haus­ruck, Ober­ös­ter­reich), an der da­mals seit 1919 das Land Ober­ös­ter­reich und der Bund be­tei­ligt waren.

Nach dem An­schluß wurde Ed­lin­ger im Juni 1938 ent­las­sen und ver­haf­tet. Er war dann bis Ok­to­ber 1938 in Po­li­zei­haft und wurde am 3. No­vem­ber 1938 ins KZ Bu­chen­wald über­stellt, wo er bis zum 12. Juni 1940 fest­ge­hal­ten war. Da­nach war er bis 1942 bei einer Pa­pier­fa­brik an­ge­stellt. Von 1942 bis 1945 war er Prü­fer im Do­nau­län­di­schen Ge­nos­sen­schafts­ver­band.

Nach dem Krieg kehr­te Ed­lin­ger auf seine Stel­le bei der Wolf­s­egg-Trauntha­ler Koh­len­wer­ke AG zu­rück, die 1947 ver­staat­licht wurde. Er wurde dort zum Vor­stands­vor­sit­zen­den (Ge­ne­ral­di­rek­tor) be­stellt, wel­che Funk­ti­on er bis zu sei­ner Pen­sio­nie­rung aus­üb­te. 1996 wurde dann der Koh­le­berg­bau auf­ge­las­sen.

Quellen und Literatur:

Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 59f.