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Präl. Domkap. Franz Huber

Präl. Domkap. Franz Huber

Ehrenmitgliedschaften: Norica, Glückauf Leoben

Geboren: 15.11.1867, Haag (Bezirk Amstetten, Niederösterreich)
Gestorben: 11.08.1936, St. Pölten
Kapitelvikar, Mitglied des Bundeskulturrates, Weltpriester

Lebenslauf:

Huber wurde als Sohn eines Bauern geboren und besuchte das Benediktinergymnasium in Seitenstetten (Niederösterreich). Nach der Matura 1888 trat er in das St. Pöltener Priesterseminar und studierte an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt. 1892 wurde er zum Priester geweiht. Nach einigen Jahren als Kaplan wurde er 1896 vom St. Pöltener Bischof Johannes Rößler (AW EM) nach Wien geschickt, um dort eine Ausbildung als Lehrer für Taubstumme und geistig Behinderte zu machen. Danach war er Lehrer am bischöflichen Taubstummeninstitut in St. Pölten und seit 1904 Direktor dieser Anstalt. Weiters hatte er einen Lehrauftrag für Soziologie an der Philosophisch-theologischen Hauslehranstalt St. Pölten und leitete die theoretische Ausbildung der Schwachsinnigen- und Taubstummenlehrer am dortigen Bundeslehrerseminar.

Als 1915 kriegsbedingt der Taubstummenunterricht eingestellt wurde, war Huber anschließend Religionsprofessor am Gymnasium in St. Pölten. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dieses Institut geschlossen. Nach kurzer Seelsorgetätigkeit wurde er 1921 in das St. Pöltener Domkapitels berufen. 1923 wurde er zum Diözesaninspektor für den Religionsunterricht an Mittelschulen und 1924 zum Erzdechanten für das Viertel ober dem Wienerwald ernannt. Ebenso war er von 1927 bis 1934 Vertreter des Bischofs im niederösterreichischen Landesschulrat. Er war auch Mitglied im Kuratorium der „Reichspost“ bzw. des Vereins „Herold“.

Nach dem Tod von Bischöf Rößler am 4. Januar 1927 wurde er vom Domkapitel gemäß den damaligen Bestimmungen des Kirchenrechts zum Kapitelvikar gewählt, womit er bis zur Ernennung des neuen Bischofs die Diözese leitete und im Rang eines Generalvikars war. 1934 wurde er als Vertreter der Kirche zum Mitglied des Bundeskulturrates ernannt, dem er vom 1. November 1934 bis zu seinem Tod angehörte.

Huber erhielt den Titel eines Päpstlichen Hausprälaten und war auch begeisterter Bergsteiger. Er war auch Ehrenphilister der katholischen St. Pöltener MKV-Verbindungen Aggstein, Carolina und Nibelungia.

Werke:

Berghoamat (1927).

Quellen und Literatur:

Enderle-Burcel, Gertrude: Christlich–ständisch–autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, des Bundeskulturrates, des Bundeswirtschaftsrates sowie des Bundestages. Unter Mitarbeit von Johannes Kraus. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1991, S. 109f.
60 Jahre Aggstein. 1919–1979. Mutig und wahr, treu immerdar. St. Pölten 1979, S. 23f.