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Präs. i.R. Dr. Josef Widmann

Präs. i.R. Dr. Josef Widmann

Urverbindung: Norica (10.10.1911)

Bandverbindungen: Le, AIn

Geboren: 31.12.1891, Uderns (Bezirk Schwaz, Tirol)
Gestorben: 02.09.1967, Innsbruck
Präsident des Oberlandesgerichts Innsbruck

Lebenslauf:

Widmann wurde als Sohn eines Lehrers, der einer alten Zillertaler Familie entstammte, geboren. Er absolvierte das Franziskaner-Gymnasium in Hall, wo er bei der katholischen Pennalie Sternkorona aktiv wurde. Dort lernte er den bereits in Wien wirkenden Sekretär der Christlichsozialen Partei Richard Wollek (AIn) kennen, der ihn zum Studium in Wien animierte. Dies geschah mit dem Auftrag, der damals um Nachwuchs ringenden Norica beizutreten.

Nach der Matura im Jahr 1911 begann Widmann nun tatsächlich das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, wo er der Norica beitrat (Couleurname Etzel). In diesem Herbst wurde auch der spätere Bundeskanzler Julius Raab (Nc) rezipiert. Sein Studium setzte er 1913 in Innsbruck fort, wo er bei der Leopoldina aktiv wurde. Es wurde durch den Beginn des Ersten Weltkriegs unterbrochen, als er zum 1. Tiroler Kaiserjägerregiment einberufen wurde, mit dem er den Krieg mitmachte (letzter Dienstgrad Leutnant der Reserve). Nach Innsbruck zurückgekehrt, beendete er dort das Studium (Dr. iur. 1919).

Danach absolvierte Widmann das Gerichtsjahr und setzte in der Folge aus privaten Gründen seine Richterlaufbahn in Wien fort. 1930 wechselte er ins Sozialministerium, wo er für das Sozialversicherungsrecht zuständig war. Nachdem diese Zuständigkeit 1934 in das Justizministerium wechselte, ging er als Beamter dorthin. 1935 wurde er dort zum Sektionsrat ernannt. Zuletzt vor 1938 war er in der Abteilung Justizverwaltung für den Oberlandesgerichtssprengel Graz und Innsbruck zuständig.

Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Widmann zum Oberlandesgericht Wien versetzt. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen, von wo er als Hauptmann zurückkehrte. 1945 wurde er wieder als Ministerialrat in das Justizministerium übernommen und war wie vor 1938 für die Personalangelegenheiten der Oberlandesgerichtssprengel Graz und Innsbruck zuständig. Diese Stellung ermöglichte es ihm, daß er 1949 zum Präsidenten des Oberlandesgerichts Innsbruck ernannt wurde, welche Funktion er bis 1959 ausübte.

Widmann engagierte sich auch beim Roten Kreuz und war von 1952 bis 1956 Präsident des Tiroler Landesverbands der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz. In dessen Amtszeit fiel der Katastrophenwinter mit den schweren Lawinenunglücken in Montafon und im Kleinen Walsertal. 1961 wurde er Ehrenphilister der Austria Innsbruck. Er starb nach langer schwerer Krankheit.

Quellen und Literatur:

Austrier-Blätter Nr. 36, 1967, S. 51f.
Mitteilungen der K. Ö. H. V. Leopoldina Nr. 61, 1968, S. 31f.