Lebenslauf:
Staudinger wurde als Sohn eines Lohnkutschers sowie Wirtes geboren und hatte sieben Geschwister. Die ersten sieben Klassen des Gymnasiums absolvierte er im Salzburger Borromäum, die achte Klasse am Franziskanergymnasium in Bozen, wo er 1898 maturierte.
Anschließend studierte Staudinger anfänglich Mathematik und Physik an der Philosophischen Fakultät, dann an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, wo er der Norica beitrat (Couleurname Sigmar). Ab dem Sommersemester 1900 studierte er an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, wo er bei Carolina aktiv wurde und dort zweimal Fuchsmajor war.
Ab den Sommersemester 1902 studierte Staudinger an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er bei der Austria aktiv wurde (Dr. cer. Sigmar) und dort das Studium beendete (Dr. iur. 1909). Danach schlug er die Rechtsanwaltslaufbahn ein und eröffnete in Innsbruck eine Kanzlei.
Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte sich Staudinger in der Politik, im Verbandskatholizismus und im CV. So war er von 1919 bis 1931 Mitglied des Gemeinderates von Innsbruck sowie zeitweise Stadtrat und ab 1921 Vizebürgermeister, wobei er das Finanzressort betreute. Von 1919 bis 1929 war er Obmann der katholischen Tiroler Akademikervereinigung und von 1929 bis 1938 Vizepräsident der Verlagsanstalt Tyrolia AG.
Besonders engagierte sich Staudinger im CV. So war er Mitbegründer des Altherrenzirkels Innsbruck und des Altherrenlandesbundes Tirol. Von 1924 bis 1934 war er Verwalter des Austria-Hauses. Als die Austria Innsbruck für das Studienjahr 1924/25 zum Vorort gewählt wurde, bekleidete er das Amt des 1. Vorortsbeisitzers, das nach der damaligen Cartellordnung ein Alter Herr sein mußte.
In diesem Vorortsjahr wurde die Laurinia zu Padua gegründet. Infolge der Abtrennung Südtirols von Österreichs und der Verschärfung der Lage durch den Faschismus durften die Südtiroler nur mehr in Italien zu studieren, wobei Padua bevorzugt wurde. Von Angehörigen katholischer Pennalien Südtirols und der Austria Innsbruck wurde im Juni 1925 in Padua diese Verbindung gegründet. Bereits auf der 55. Cartellversammlung 1925 in Innsbruck wurde sie in den CV aufgenommen.
Um deren Bestand und vor allem deren Mitglieder nicht zu gefährden, mußten der Name sowie der der Mitglieder geheim bleiben. Im Sitzungsprotokoll wird daher der Name nicht erwähnt („Ein Aufnahmeansuchen besonderer Art“), und auch in den Gesamtverzeichnissen findet man sie nicht. Der Schriftverkehr mit dem CV wurde über die Austria Innsbruck abgewickelt. Dabei wurde der Deckname Alemannia Innsbruck verwendet (AleI). Staudinger war dafür der Sonderbeauftragte des CV bzw. ab 1933 des ÖCV.
Staudinger wurde als Sohn eines Lohnkutschers sowie Wirten geboren und hatte sieben Geschwister. Die ersten sieben Klassen des Gymnasiums absolvierte er im Salzburger Borromäum, die achte Klasse am Franziskanergymnasium in Bozen, wo er 1898 maturierte. Anschließend studierte er anfänglich Mathematik und Physik an der Philosophischen Fakultät, dann an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, wo er der Norica beitrat (Couleurname Sigmar).
Ab dem Sommersemester 1900 studierte Staudinger er an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, wo er bei Carolina aktiv wurde und dort zweimal Fuchsmajor war. Ab den Sommersemester 1902 studierte er an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er bei der Austria aktiv wurde (Dr. cer. Sigmar) und dort das Studium beendete (Dr. iur. 1909). Danach schlug er die Rechtsanwaltslaufbahn ein und eröffnete in Innsbruck eine Kanzlei.
Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte sich Staudinger in der Politik, im Verbandskatholizismus und im CV. So war er von 1919 bis 1931 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Innsbruck sowie zeitweise Stadtrat und ab 1921 Vizebürgermeister, wobei er das Finanzressort betreute. Von 1919 bis 1929 war er Obmann der katholischen Tiroler Akademikervereinigung und von 1929 bis 1938 Vizepräsident der Verlagsanstalt Tyrolia AG.
Besonders engagierte sich Staudinger im CV. So war er Mitbegründer des Altherrenzirkels Innsbruck und des Altherrenlandesbundes Tirol. Von 1924 bis 1934 war er Verwalter des Austria-Hauses. Als die Austria Innsbruck für das Studienjahr 1924/25 zum Vorort gewählt wurde, bekleidete er das Amt des 1. Vorortsbeisitzers, das nach der damaligen Cartellordnung ein Alter Herr sein mußte.
In diesem Vorortsjahr wurde die Laurinia zu Padua gegründet. Infolge der Abtrennung Südtirols von Österreichs und der Verschärfung der Lage durch den Faschismus durften die Südtiroler nur mehr in Italien studieren, wobei Padua bevorzugt wurde. Von Angehörigen katholischer Pennalien Südtirols und der Austria Innsbruck wurde im Juni 1925 in Padua diese Verbindung gegründet. Bereits auf der 55. Cartellversammlung 1925 in Innsbruck wurde sie in den CV aufgenommen.
Um deren Bestand und vor allem deren Mitglieder nicht zu gefährden, mußten der Name sowie der der Mitglieder geheim bleiben. Im Sitzungsprotokoll der Cartellversammlung wird daher der Name nicht erwähnt („Ein Aufnahmeansuchen besonderer Art“), und auch in den Gesamtverzeichnissen findet man sie nicht. Der Schriftverkehr mit dem CV wurde über die Austria Innsbruck abgewickelt. Dabei wurde der Deckname Alemannia Innsbruck verwendet (AleI). Staudinger war dafür der Sonderbeauftragte des CV bzw. ab 1933 des ÖCV.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Staudinger stellvertretender Vorsitzender des Altherrenlandesbundes Tirol des ÖCV. Für die 13. Cartellversammlung im Mai 1955 auf dem Semmering beantragte der Altherrenlandesbund Salzburg, Staudinger das Band „In vestigiis Wollek“ zu verleihen. In der Begründung heißt es u. a.
„Cbr. Staudinger gehört dem CV seit 57 Jahren als eines der aktivsten Mitglieder an … Anfänglich in seinen Korporationen in Wien, Graz und Innsbruck tätig, wurde er im Landesverband Tirol und im österr. CV Initiator des inneren Ausbaus und erfahrener und geschickter Berater in allen schwierigen Situationen, der bis in unserer Tage weder Mühe noch Zeit scheute, wo und wann immer man ihn bedurfte. Da Dr. Staudinger den ältesten und jüngsten Cartellbrüdern bekannt ist, erübrigt es sich, die lange Reihe seiner Verdienste aufzuzählen, die in die Geschichte unseres Verbandes eingehen werden.“
Staudinger war der dritte Träger des Bandes „In vestigiis Wollek“ und war nicht jemand, der aufgrund herausragender Funktionen im öffentlichen Leben oder im CV diese höchste Auszeichnung erhalten hatte. Er war der unermüdliche Mann der zweiten Reihe, der in seinem Wirken im CV und in seinen Verbindungen oft mehr bewegte, als so mancher Spitzenfunktionär. In einem Nachruf wird er als „Apostel des CV“ bezeichnet.
Staudinger wurde auf der Innsbrucker Westfriedhof beigesetzt (O/173-175). Seine Söhne waren Anton Staudinger (AIn) und Richard Staudinger (ehemals AIn).
Quellen und Literatur:
ÖCV-Archiv. Protokoll 15. CVV.Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz)
Academia 34 (1921/22), 165.
Austrier-Blätter Nr. 31, 1962, 75–78.
Kriss, Simon–Zathammer, Stefan: Austriae mortuis I. Die Verstorbenen Austrier der Rezeptionsjahrgänge von 1864–1910. Innsbruck 2024, 348f. und 534.
Hundert (100) Jahre AV Austria. Hundert (100) Jahre CV in Österreich. Innsbruck 1964, S. 52.
Hartmann, Gerhard (Baj): Für Gott und Vaterland. Geschichte und Wirken des CV in Österreich. Kevelaer 2006, 229f.