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Sekt.-Chef i.R. Dr. Josef Musil

Sekt.-Chef i.R. Dr. Josef Musil

Urverbindung: Norica (22.10.1912)

Geboren: 24.06.1893, Wien
Gestorben: 08.08.1977, Wien
Sektionschef

Lebenslauf:

Musil wurde als Sohn eines Kürschnermeisters geboren, absolvierte 1912 in Wien das Gymnasium und besuchte danach den Abiturientenkurs der Handelsakademie bzw. begann das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1918), wo er der Norica beitrat (Couleurname Spund). Das Studium wurde durch den Kriegsdienst ab August 1914 beim Trainbataillon Nr. 2 teilweise unterbrochen. 1919 trat er als Konzeptspraktikant in den Polizeidienst in Wien ein.

Im April 1927 wurde Musil in das Unterrichtsministerium transferiert, wo er am 1. April 1934 dem Präsidialvorstand zugeteilt wurde. Dessen stellvertretender Leiter wurde er bereits im August desselben Jahres. Die Ernennung zum Ministerialrat erfolgte mit 1. Januar 1938.

Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Musil für kurze Zeit der Hochschulsektion zugeteilt, jedoch mit 30. November 1938 entlassen. Mit 29. Februar 1940 wurde er mit einem Dreiviertel des Ruhegenusses zwangspensioniert. Ab Anfang 1939 war er in verschiedenen Privatfirmen beschäftigt, ab 1940 dann Verwalter des Familienbesitzes in Gaaden bei Mödling.

Mit 17. Mai 1945 trat Musil wieder in den Bundesdienst ein und wurde Leiter des Präsidiums des Unterrichtsministeriums, die Ernennung zum Sektionschef erfolgte am 31. Dezember 1945. 1951 wurde er zusätzlich Leiter der Kunstsektion und Staatskommissar für die staatlich genehmigte Gesellschaft für Autoren, Komponisten und Musikverleger (AKM) (letzteres bis 1961).

Musil war ein musisch begabter Mensch, dadurch erklärt sich auch sein Engagement bei den Wiener Symphonikern sowie dem Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester (jeweils Vorstandsmitglied) und beim Salzburger Festspielfonds (Kuratoriumsmitglied).

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz).
Enderle-Burcel, Gertrude–Follner, Michaela: Diener vieler Herren. Biographisches Handbuch der Sektionschefs der Ersten Republik und des Jahres 1945. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1997, S. 315f.