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HR Mag. Dr. Ferdinand Thaller

HR Mag. Dr. Ferdinand Thaller

Urverbindung: Norica (01.07.1927)

Geboren: 14.02.1907, Wien
Gestorben: 28.10.1988, Wien
w. Hofrat (Bundespolizeidirektion Wien)
Politische Haft: 1938 Polizeihaft und KZ Dachau

Lebenslauf:

Thaller besuchte die Realschule in Waidhofen an der Thaya (Niederösterreich), wo er bei der dortigen katholischen Pennalie Rugia aktiv war (später MKV). Nach seiner Matura im Jahr 1926 begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur.), wo er der Norica beitrat (Couleurname Dietrich). Nach Abschluß seines Studiums trat er als Polizeijurist in den Dienst der Bundespolizeidirektion Wien.

Am frühen Nachmittag des 12. März 1938 wurde Thaller auf dem Polizeikommissariat Wien-Neubau, wo er als Polizeikommissär Dienst tat, von vier SA-Männern verhaftet. Auf seine Frage, warum das geschehe, antworteten diese: „Können Sie sich nicht mehr an uns erinnern?“ In der Folge wurde er in das Polizeigefängnis an der Elisabethpromenade (Roßauer Lände) eingeliefert, wo er bis zum 15. Juli 1938 blieb. Am 16. Juli wurde er in das KZ-Dachau überstellt. Zwischenzeitlich wurde er mit einer geringen Abfertigung aus dem Polizeidienst entlassen. Am 20. September 1938 kam er aus dem KZ-Dachau frei.

Nach seiner Rückkehr war Thaller bei der Wiener Zweigstelle einer Münchener Versicherung beschäftigt und wurde wegen Diabetes als wehrunfähig erklärt. Nach Auflösung dieser Zweigstelle wurde er ab 1. Mai 1943 bei den Wiener Radiowerken dienstverpflichtet. Nach dem Krieg wurde er als Polizeibeamter rehabilitiert Zuletzt war er als w. Hofrat Leiter des Kriminalbeamtenreferats in der Bundespolizeidirektion Wien. Er wurde auf dem Meidlinger Friedhof in Wien begraben (10A/61).



Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz, 9. 1. 2018)
https://stevemorse.org/dachau/details.php?lastname=THALER&firstname=Ferdinand&birthyear=1907
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 355f. (Georg Schmitz).