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Helmuth Karl Vavra

Helmuth Karl Vavra

Urverbindung: Norica (11.12.1986)

Bandverbindungen: Cp

Geboren: 26.09.1966, Wien
Gestorben: 30.10.2022, Wien
Darstellender Künstler (Kabarettist), 1. Vorortsvizepräsident

Lebenslauf:

Vavra wurde als Sohn des späteren Generaldirektors der Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft (DDSG) Leopold Vavra (Nc) geboren und wuchs in Wien-Döbling auf. Er absolvierte das Realgymnasium der Marianisten in Wien-Währing (Scheidlstraße) und begann nach der Matura im Jahr 1985 mit dem Einjährig-Freiwilligenjahr beim Österreichischen Bundesheer, das er vorzeitig abbrach (letzter Dienstgrad Wachtmeister). Danach begann er 1986 mit dem Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, wo er der Norica beitrat (Couleurname Holger). Sein Leibbursch war Helmut Wohnout (Nc). Im Sommersemester 1990 war er Senior und im Studienjahr 1991/92 1. Vorortsvizepräsident.

Vavra beendete sein Jus-Studium nicht, sondern begann 1993 zum einen mit dem Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität, das er ebenfalls nicht abschloß, zum anderen nahm er aufgrund seiner Neigungen und Begabung 1993/94 Schauspielunterricht.

Bereits als Student kabarettistisch tätig, gründete Vavra zusammen mit dem Pianisten Berthold Föger (Nc) 1992 die Kabarettgruppe „Heilbutt & Rosen“. Parallel dazu war er als Autor für das Kabarett Simpl und anschließend für das Wiener Metropol tätig. Dabei entstanden die Erfolgsstücke „Pflanz der Vampire“ und „Die Drei von der Tankstelle“, die auch vom ORF gesendet wurden. Bei seiner Kabarettgruppe war er als Autor, Darsteller und Produzent tätig. 2010 präsentierte er sein erstes Soloprogramm „Vavras Bettgeschichten“. 2012 verfaßte und produzierte er das Kabarettprogramm „Flotter 4er“. Im September 2016 hatte sein zweites Soloprogramm „Che GueVavra“ im VasaNova Vienna Premiere.

Vavra entwickelte im Lauf der Jahre seinen eigenen Stil und machte damit „Heilbutt & Rosen“ zu einer der bekanntesten Musikkabarettgruppen. Inhaltlich konzentrierte er sich auf die Alltagssatire. „Politisches Kabarett mied er eher, auch weil er – entgegen dem Mainstream – einer der wenigen nicht dezidierten linken Kabarettisten des Landes war. Und es war ihm wohl zuwider, sich von linken Kollegen in ein rechtes Eck gestellt zu werden“, so im Nachruf in der „Wiener Zeitung“. 2022 sollte aus Anlaß 30 Jahre „Heilbutt & Rosen“ ein neues Programm herauskommen. Es wurde zuerst auf Oktober, dann auf Februar 2023 verschoben – vergebens.

Vavra erlag einem schweren Krebsleiden und wurde auf dem Friedhof Wien-Grinzing begraben. Seine Brüder sind Heinrich Vavra (Nc) und Norbert Vavra (Nc), dessen Söhne sind wiederum Christoph Vavra (Nc) und Philipp Vavra (Nc). Er war seit 1993 auch Ehrenmitglied der KÖL Starhemberg.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz, 3. 11. 2022).
Verbindungsarchiv Norica (Fiducit unseren Verstorbenen, Ausgabe 2022/23, 55 - 57
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/buehne/2166507-Trauer-um-den-Mastermind-von-Heilbutt-und-Rosen.html#iframe-6 (Wiener Zeitung 31, 10. 2022).
Fink, Iris: Von Travnicek bis Hinterholz 8. Kabarett in Österreich ab 1945. Von A bis Zugabe. Graz 2000, 2004.