Lebenslauf:
Zach wurde als Sohn eines Landwirts geboren und auf den Namen Lambert getauft. Nach dem Besuch der Volkschule in seinem Geburtsort war er zuerst ein Jahr auf der Realschule in Znaim sowie von 1858 bis 1865 auf dem dortigen Gymnasium. 1865/66 war er dann am Gymnasium in Brünn. Während des Feldzuges von 1866 meldete er sich freiwillig zum Militärdienst und wurde als Kadett zum k. u. k. Infanterieregiment Großherzog Leopold II. von Toskana Nr. 71 eingezogen, das in Trentschin (nunmehr Slowakei) stationiert war. Nach seinem Einsatz auf dem italienischen Kriegsschauplatz ging er dann in Krems aufs Gymnasium, wo er 1867 maturierte.
Anschließend trat Zach in das Brünner Priesterseminar ein und begann das Studium an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt. 1869 trat er in das Prämonstratenserstift Geras ein, nahm den Ordensnamen Adrian an und setzte 1870 nach dem Novitiatsjahr sein Studium an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt St. Pölten fort, das er dort 1872 beendete. Er übte bereits 1872 im Stift die Funktion des Waldmeisters aus, wurde im Mai 1873 zum Priester geweiht und legte im September desselben die ewige Profeß ab. Anschließend wurde er Kaplan an der Stiftspfarre. 1879 übernahm er die Stiftspfarre Göpfritz als Pfarrverweser und wechselte in dieser Funktion 1884 nach Kirchberg an der Wild (gehört nunmehr zu Göpfritz).
Am 24. September 1889 wurde Zach zum Abt des Stiftes Geras gewählt. Seine Funktion als Abt in Verbindung mit dem entsprechenden land- und forstwirtschaftlichen Besitz des Stiftes führte zu seinem Engagement in den entsprechenden Bereichen. So war er ab 1893 Vizepräsident und ab 1906 Präsident des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Horn. Bis zu seinem Tod war er ab 1906 Vizepräsident des Landes-Obstbau-Vereins für Niederösterreich und 1895 Mitbegründer sowie bis zu seinem Tod Obmann des Aufsichtsrates des Spar- und Darlehenskasenvereins von Geras und Umgebung. Außerdem war er Obmann des Bezirksarmenrates Geras sowie Mitglied des Bezirksschulrates Horn und das Landesschulrates von Niederösterreich. Er setzte sich neben den landwirtschaftlichen Belangen auch für den Bau der Bahn von Retz nach Drosendorf ein.
Zach engagierte sich früh in der Christlichsozialen Bewegung und gehörte 1898 zu den Gründern des Christlichsozialen Vereins in Geras und Umgebung, dessen Obmann er auch war. Gleichzeitig war er ein entschiedener und beliebter bäuerlicher Interessensvertreter. So war es nur konsequent, daß er 1907 bei den ersten allgemeinen Wahlen zum Abgeordnetenhaus des Reichsrats als Kandidat des niederösterreichischen Wahlkreises 58 (Landgemeindebezirk Horn, Geras, Raabs, Allentsteig) aufgestellt wurde. Dieser Wahlkreis zählte 10.998 Wahlberechtigte, von denen 10.380 ihre Stimmen abgegeben hatten (Wahlbeteiligung 94,4 Prozent). Auf Zach bzw. die Christlichsoziale Partei entfielen 6.492 Stimmen (62,5 Prozent), womit er bereits im ersten Wahlgang gewählt wurde.
Nicht zuletzt gesundheitliche Gründe waren es, die Zach bewogen hatten, bei den Reichsratswahlen des Jahres 1911 nicht mehr anzutreten. Sein Nachfolger wurde Richard Wollek (AIn), der ebenfalls bereits im ersten Wahlgang gewählt wurde, allerdings erreichte er bei einer Wahlbeteiligung von 89 Prozent nur einen Anteil von 55,4 Prozent. Zach war zweifelsohne beliebter.
Die „Reichspost“ schrieb am 5. April 1916 u. a. im Nachruf: „Mit Abt Adrian Zach ist eine der volkstümlichsten Persönlichkeiten des Landes Niederösterreich von uns gegangen, ein Mann von großen Verdiensten um Kirche und Volk, ein Volkspriester im wahrsten Sinne des Wortes. Für das Volk, unter dem er lebte und wirkte und aus dem er hervorgegangen war, arbeitete er unermüdlich als Berater und Helfer, als Organisator und Vertreter. […] Die Waldviertler Bauern betrauern in den Heimgegangen einen ihrer tatkräftigsten Fürsprecher, Berater, parlamentarischen Vertreter. Mit Begeisterung bekannte er sich zu den Grundsätzen der Christlichsozialen Partei.“
Daß eine derartige Persönlichkeit Kontakt zu einer CV-Verbindung finden sollte, lag auf der Hand. Es dauert aber lange und geschah relativ unbemerkt. In der Juni-Nummer des Jahres 1915 der „Academia“ findet man unter den Verbindungsberichten bei der Nibelungia Wien die knappe Mitteilung, daß dem Abt von Geras Adrian Zach die Ehrenmitgliedschaft verliehen wurde. Ein knappes Jahr später starb er, und so geriet diese Meldung auch bei der Verbindung rasch in Vergessenheit. Es tobte gerade der Krieg, und bei den Verbindungsberichten dominierten die Meldungen über Gefallene und Verwundete. Aus Anlaß des 100. Todestages veranstaltete das Stift Geras eine Ausstellung über Zach.
Quellen und Literatur:
Freund, Fritz: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch. 1907–1913. XI. Legislaturperiode. Wien 1907, S. 167.Academia 28 1915/16). S. 108
Reichspost. 5. 4. 1916, S. 5.
http://www.kirchebunt.at/einrichtungen/kirchebunt/artikel/2016/adrian-zach-ein-aussergewoehnlicher-abt
https://www.parlament.gv.at/WWER/PARL/J1848/Zach.shtml