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Altprovz. Rektor P. Dr. Severin Johann Leitner , SJ

Altprovz. Rektor P. Dr. Severin Johann Leitner , SJ

Ehrenmitgliedschaften: Leopoldina

Geboren: 29.03.1945, Pfunders (Gemeinde Vintl, Bezirk Brixen, Südtirol)
Gestorben: 07.06.2015, Pietracamela (Provinz Teramo, Italien)
Provinzial der österreichischen Jesuiten-Provinz, Ordenspriester (SJ)

Lebenslauf:

Leitner wurde als Sohn eines Gast- und Landwirts geboren. Nach sechs Jahren Volksschule wechselte er 1957 als Frequentant des bischöflichen Knabenseminars Vizentinum nach Brixen, wo er 1965 das Gymnasium absolvierte. Im Herbst dieses Jahres trat er in den Jesuitenorden ein und war als Novize bis 1967 in St. Andrä im Lavanttal. Nach Ablegung des ersten Gelübdes war er als Präfekt am Linzer Jesuiten-Kolleg Aloisianum eingesetzt (sog. Magisterium).

Im Herbst 1969 begann Leitner das Studium der Philosophie an der Jesuitenhochschule in Pullach bei München. Danach studierte er ab 1971 an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. theol. 1978) und empfing am 9. Juli 1974 die Priesterweihe. Von 1977 bis 1980 leitete er die Marianische Kongregation an der Jesuitenkirche in Wien-Innere Stadt („Alte Burse“). Nach dem Terziat in Berlin wurde er 1981 stellvertretender Leiter des Innsbrucker Jugend-Zentrums der Marianischen Kongregation („Kennedy-Haus“) und legte am 3. Dezember 1982 die letzten Gelübde ab. 1985/86 war er Assistent des Novizenmeisters in Innsbruck, um dann 1986/87 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom Spiritualität zu studieren. Sein Fachgebiet war die sog. Geistliche Begleitung.

Von Rom zurückgekehrt war Leitner in Innsbruck von 1987 bis 1997 Novizenmeister für die Österreichische, Schweizer und Litauische Jesuitenprovinz und übernahm 1989 zusätzlich die Redaktionsleitung der „Jesuiten-Blätter“. Von 1997 bis 2001 wirkte er schließlich als Regens des internationalen Priesterseminars „Collegium Canisianum“ in Innsbruck.

Im Jahr 2001 wurde Leitner zum Provinzial der österreichischen Jesuitenprovinz bestimmt, welches Amt er bis Mitte 2008 ausübte. Ab 2005 war er zusätzlich Vorsitzender der Provinzialskonferenz der Jesuiten in Zentraleuropa. Sein Nachfolger als Provinzial wurde 2008 der ÖCV-Seelsorger Gernot Wisser (Am). Im Anschluß an seine Tätigkeit als Provinzial absolvierte er ein sog. „Sabbatjahr“, und zwar größtenteils als Seelsorger im Andengebiet von Peru.

Danach wurde Leitner 2009 Rektor des Jesuitenkollegs (Collegium Maximum) in Innsbruck und Delegat des Jesuiten-Generals für die Europäischen Ausbildungszentren der Gesellschaft Jesu. 2012 wurde er nach Rom berufen und war dort als Berater des Jesuiten-Generals Adolfo Nicolás und Regionalassistent für die Jesuitenprovinzen von Zentral- und Osteuropa tätig. Dieses Gebiet umfaßte die Provinzen des Jesuitenordens in Deutschland, Österreich, Ungarn, Tschechien, Kroatien, Polen, Litauen, Slowakei, Slowenien, Rumänien sowie die Region Rußland. Zugleich war er Delegat für die römischen Kollegien Germanicum-Hungaricum und Russicum.

Leitner unternahm im Juni 2015 zusammen mit einem Mitbruder eine Bergtour im Gran Sasso-Massiv in den Abruzzen (Appenin). Dort rutschte er auf einem Schneefeld aus, stürzte eine Felswand hinab und verunglückte tödlich. Leitner wurde auf dem Friedhof Campo Verano in Rom beigesetzt. Dieser ist der größte Friedhof von Rom, auf dem zahlreiche Prominenz begraben liegt (z. B. Bud Spencer, Guiseppe Garibaldi, Natalia Ginzburg, Marcello Mastroianni, Vittorio de Sica sowie zahlreiche Kurienkardinäle).


Werke:

Das Leid des Menschen. Aspekte zu einer Ethik des Pathischen auf der Grundlage der Theologie Jürgen Moltmanns, unter besonderer Berücksichtigun seiner Kreuzestheorie (1978).

Quellen und Literatur:

Salzburger Nachrichten, 7. 6. 2015.
http://www.orden-online.de/wissen/l/leitner-severin/
Geradeaus und mit Liebe. P. Severin Leitner SJ – ein Lebens- und Glaubensbild. Hg. von Bernhard Bürgler und Franz Gmainer-Pranzl. Innsbruck 2016.