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Bgm. a.D. Präs. Komm.R Dr. Julius Wachter

Bgm. a.D. Präs. Komm.R Dr. Julius Wachter

Urverbindung: Leopoldina (30.10.1919)

Geboren: 11.04.1899, Wolfurt (Bezirk Bregenz, Vorarlberg)
Gestorben: 16.03.1986, Bregenz
Bürgermeister (Bregenz), Präsident des Aufsichtsrates der Gebrüder Böhler AG und der Schoeller & Bleckmann AG, Unternehmer

Lebenslauf:

Wachter wurde als Sohn des ersten christlichsozialen Bürgermeisters von Bregenz geboren. Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium in Bregenz, wo er bei der katholischen Pennalie (später MKV) Kustersberg aktiv war. Als 18-jähriger wurde er zum 4. Tiroler Kaiserjägerregiment eingezogen, war am italienischen Kriegsschauplatz eingesetzt war und geriet in italienische Gefangenschaft.

Im Herbst 1919 begann Wachter das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (1923 Dr. iur.), wo er der Leopoldina beitrat (Couleurname Dr. cer. Götz). Dort war er auch Fuchsmajor. Nach der Gerichtspraxis am Handelsgericht Wien trat er als Prokurist in die Eisen- und Kohlengroßhandelsfirma Pircher GmbH in Bregenz ein, deren alleiniger Geschäftsführer und Begründer verschiedenster Tochterfirmen er dann später wurde.

Wachter engagierte sich ab 1933/34 in der Vaterländischen Front (VF) und war von 1936 bis 1938 deren Landesführerstellvertreter und Finanzreferent für Vorarlberg. Im Krieg wurde er zu Deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach dem Krieg wurde er von der französischen Besatzungsmacht am 13. Juni 1945 zu Bürgermeister von Bregenz eingesetzt. Nach den ersten Wahlen am 25. November 1945 wurde er dann vom Gemeinderat am 18. Dezember 1945 zum Bürgermeister gewählt, welches Amt er dann bis zum 25. April 1947 ausübte, In dieser Zeit setzte er sich vor allem für wirtschaftlichen Wiederaufbau von Bregenz ein und erwarb sich damit große Verdienste. Ansonsten war er weiterhin Geschäftsführer seiner Firma Pircher.

Daneben bekleidete Wachter Funktionen in der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft sowie in der Kammer der gewerblichen Wirtschaft von Vorarlberg. Eine Zeitlang war er auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der verstaatlichten Stahlunternehmen Schoeller & Bleckmann AG sowie der Gebrüder Böhler AG. Weiter war er Präsident der Pfänderbahn und des Österreichischen Rheinschiffer-Verbandes sowie Vorsitzender der Bregenzer Sparkasse. Bei den Bregenzer Festspielen war er Präsident der Festspielgemeinde sowie Finanzreferent.

Wachter wurde zum Ehrenbürger der Stadt Bregenz ernannt, wo auch ein Weg nach ihm benannt wurde. Ebenso erhielt er den Titel Kommerzialrat. Er war auch Ehrenphilister der MKV-Verbindung Wellenstein Bregenz und wurde auf dem Städtischen Friedhof Bregenz begraben.



Quellen und Literatur:

Mitteilungen der K. Ö. H. V. Leopoldina Nr. 77, Oktober 1987, S. 40–44.