Lebenslauf:
Platzgummer wurde als Sohn von Adolf Platzgummer (Le), eines Richters und späteren Landtagspräsidenten von Tirol, geboren und verbrachte seine Kindheit in Silz (Bezirk Imst, Tirol). Sein jüngerer Bruder ist der Strafrechtler (Universität Wien) Winfried Platzgummer. Nach Absolvierung des Gymnasiums trat Platzgummer am 7. September 1949 in den Jesuitenorden ein und verbrachte das zweijährige Noviziat in St. Andra im Lavanttal. Danach studierte er ab 1951 Philosophie an der Jesuiten-Hochschule in Pullach bei München und war danach 1954/55 als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Turnen am Jesuitengymnasium am Collegium Aloisianum am Freinberg in Linz tätig. Ab 1955 studierte er an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck (abs. theol. 1959; Dr. theol.) und im Anschluß daran ab 1959 für das gymnasiale Lehramt Germanistik und Geschichte an der dortigen Philosophischen Fakultät. Am 26. Juli 1958 empfing er die Priesterweihe.
Während seines Studiums in Innsbruck leitete Platzgummer die dortige Marianische Kongregation für Mädchen. Ebenso wurde er Verbindungsseelsorger bei der Leopoldina, die ihn in den Stand eines Urphilisters aufnahm (Couleurname Pump). Nach seinem Terziat in Dublin legte er 1963 die letzten Gelübde ab. 1965 wurde er wieder Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte, Religion, Philosophie und Latein am Collegium Aloisianum. Bereits 1967 wurde er dort Direktor und bekleidete dieses Amt vorerst bis 1977. Von 1977 bis 1983 war er Provinzial der österreichischen Jesuitenprovinz.
Von 1984 bis 1993 war Platzgummer neuerlich Direktor des Collegiums Aloisianum. Anschließend war er dann bis 1997 Ökonom der österreichischen Jesuitenprovinz. 2003 kehrte er nach Tirol zurück und war als Pfarrmoderator in Wildermieming (Bezirk Innsbruck-Land) tätig. (Dort befindet sich das Haus des „Bergdoktors“ der gleichnamigen Fernsehserie.) Aus gesundheitlichen Gründen gab er 2007 diese Stelle auf und lebte im Innsbrucker Jesuitenkolleg. Aufgrund seiner Demenzkrankheit mußte er in das St. Josefsheim in Innsbruck übersiedeln, wo er dann friedlich verstarb. Er wurde in der Krypta der Jesuitenkirche in Innsbruck begraben.
Quellen und Literatur:
http://www.jesuiten.at/verschiedenes/nachrichten-archiv/details/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=2364&cHash=a2fe40c4101851e324c0d95f911aa854http://www.kollegiumaloisianum.at/de/news/hr-mag-dr-p-helmut-platzgummer-sj-gestorben/1136i1n83.html
Zacherl, Michael: Geschichte der Jesuiten in Österreich. Wien 2020, S. 161–163.