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em. Univ.-Prof. Dr. Karl Ilg

em. Univ.-Prof. Dr. Karl Ilg

Urverbindung: Leopoldina (10.11.1933)

Geboren: 23.12.1913, Dornbirn (Vorarlberg)
Gestorben: 11.07.2000, Innsbruck
Universitätsprofessor (Volkskunde)

Lebenslauf:

Nach dem Besuch der Volksschule in Dornbirn absolvierte er 1933 das Franziskanergymnasium in Hall in Tirol. Anschließend begann er das Studium der Geschichte, Geographie und Volkskunde an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil. 1937), wo er der Leopoldina (Couleurname Dr. cer. Falk) beitrat. Während dieser Zeit engagierte er sich auch in der Katholisch-Deutschen Hochschulschaft Innsbruck, deren Vorsitzender er 1935/36 war.

In der Folge studierte Ilg noch in Rom sowie München sowie war ab 1939 in Freiburg/Breisgau Assistent am Alemannischen Institut. 1940 wurde er zur Luftwaffe eingezogen. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft kehrte er nach Innsbruck zurück und war dort Assistent. 1947 habilitierte er sich mit einem Bergbauernthema (über die Walser) für allgemeine Wirtschaftsgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck und übernahm 1949 die Leitung des dortigen Instituts für Volkskunde.

1954 wurde Ilg zum außerordentlichen und 1961 zum ordentlichen Universitätsprofessor für Volkskunde an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck ernannt und war im Studienjahr 1964/65 Dekan der Philosophischen Fakultät. 1957 wurde er von Universität mit dem Aufbau Internationaler Studentenhäuser beauftragt und leitete diese zuletzt mit insgesamt 600 Betten. 1985 wurde er emeritiert. Nebenher absolvierte er ausgedehnte Exkursionen und Forschungsreisen nach Südamerika. 1958 initiierte er die Gründung des Österreichischen Fachverbandes für Volkskunde.

Ilgs Forschungsbereich lag in der traditionellen Volkskunde. Er beschäftigte sich mit der Wohnkultur, den Gemeinden im Walsertal in Vorarlberg sowie ab 1965 mit den Nachfahren deutscher Aussiedler in Südamerika, für die er auch wirtschaftliche Aufbauhilfe organisierte, vor allem im brasilianischen Treze Tílias (Dreizehnlinden). Zahlreiche Absolventen seines Instituts spielten in der Folge im kulturellen wie politischen Leben eine wichtige Rolle, so z. B. der spätere Landeshauptmann von Tirol, Herwig van Staa (Le). Ilg starb nach längerem Leiden, sein Nachlaß befindet sich im Vorarlberger Landesarchiv.

Werke:

Landes- und Volkskunde, Geschichte, Wirtschaft und Kunst Vorarlbergs. 4 Bände (1961–1968).
Pioniere in Brasilien (1972).
Pioniere in Argentinien, Chile, Paraguay und Venezuela (1976).
Das Deutschtum in Brasilien (1978).
Volk und Wissenschaft. Beiträge zur Volkskunde Westösterreichs (1979).
Das Deutschtum in Chile und Argentinien (1982).

Quellen und Literatur:

Mitteilungen der K. Ö. H. V. Leopoldina Nr. 90, Juli 2001.
www.sagen.at/doku/biographien/ilg (Abruf 5. 2. 2015).