Wartungsfunktionen

HR Gym.-Dir. i.R. Dr. Hubert Marschall

HR Gym.-Dir. i.R. Dr. Hubert Marschall

Urverbindung: Kürnberg (05.07.1923)

Geboren: 26.05.1903, Wels (Oberösterreich)
Gestorben: 27.05.1973, Wels (Oberösterreich)
Gymnasialdirektor
Politische Haft: 1938 bis 1940 Polizeihaft sowie KZ Dachau

Lebenslauf:

Marschall besuchte in Wels die Volksschule und das Gymnasium. Nach der Matura im Jahr 1922 begann er für das gymnasiale Lehramt das Studium der Geschichte und Geographie zuerst an der Philosophischen Fakultät der Universität Graz Wien, wechselte jedoch 1923 nach Wien (Dr. phil. 1927, Lehramtsprüfung 1928), wo er dem Kürnberg beitrat (Couleurname Harald). Nach Studienende war er als Professor zuerst in Horn (Niederösterreich) eingesetzt und kam dann 1932 in seine Heimatstadt Wels an das dortige Bundesrealgymnasium.

Marschall engagierte sich dort in der Vaterländischen Front und wurde aus diesem Grund am 15. März 1938 verhaftet sowie fristlos entlassen. Am 24. Mai 1938 wurde er in das KZ Dachau überstellt, von wo er dann am 26. Januar 1940 entlassen wurde. In der Folge wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und war an der russischen Front eingesetzt, wo er in Kriegsgefangenschaft geriet. Nach seiner Entlassung nahm er im November 1945 wieder seinen Dienst am Bundesrealgymnasium in Wels auf.

1946 wurde Marschall zum provisorischen und im Dezember 1947 zum definitiven Leiter (Direktor) des Bundesrealgymnasiums Wels ernannt, und er erhielt in der Folge den Berufstitel Hofrat. Unter seiner Direktion wurde das Bundesrealgymnasium neu errichtet. Ende 1968 ging er in Pension. Nach Ende des Krieges übernahm er auch die Leitung des Welser Museums sowie des städtischen Archiv und veröffentlichte zahlreiche stadthistorische Beiträge. Sein Sohn ist Engelbert Marschall (Kb).



Quellen und Literatur:

https://stevemorse.org/dachau/details.php?lastname=MARSCHALL&firstname=Hubert& birthyear=1903
18. Jahrbuch des Musealvereins Wels 1972, S. 10.
Polgar, Michael (Kb): 100 Jahre K. Ö. St. V. Kürnberg 1900–2000. Wien 2000, S. 245f.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, S. 421.