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Franz Schrönghamer-Heimdal

Franz Schrönghamer-Heimdal

Ehrenmitgliedschaften: Kürnberg

Geboren: 12.07.1881, Marbach (Gemeinde Eppenschlag, Kreis Freyung-Grafenau, Bayern)
Gestorben: 03.09.1962, Passau (Bayern)
Schriftsteller

Lebenslauf:

Schrönghamer wurde als Sohn eines Bauern geboren und absolvierte das Gymnasium in Passau. Nach dem Abitur begann er mit dem Wunsch, Priester zu werden, das Studium an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt in Passau, trat jedoch aus dem Priesterseminar wieder aus und begann 1903 das Studium der Architektur an der Technischen Hochschule in München. Aufgrund von Hinweisen im Archiv des Kürnberg dürfte er dort bei dieser Gelegenheit der verbandsfreien Katholisch-Bayerischen Studentenverbindung Rhaetia beigetreten sein. Ebenso soll er bei der zwischen 1899 und 1926 bestandenen Ferialverbindung Oeno-Danubia Passau aktiv gewesen sein.

Schons als Student war Schrönghamers schriftstellerische Begabung offenkundig. So legte er sich 1900 den Künstlernamen Heimdal zu und war 1904 Herausgeber des dritten „Musen-Almanachs deutscher Hochschüler“. Nach seinem Studienende 1908 war bis 1911 Schriftleiter der in München erschienenen bekannten humoristischen Wochenschrift „Fliegende Blätter“. Während und nach des Ersten Weltkriegs wurden seine, auch für das katholische Milieu antisemtischen Tendenzen in seinem literarischen Schaffen sichtbar.

Schrönghamer veröffentlichte über 30 Bücher mit einer Gesamtauflage von über 100.000 verkauften Exemplaren. Er gehörte in der Zwischenkriegszeit zu den bekannten Heimatdichtern und Publikumsschriftstellern wie z. B. auch Paul Keller (AW EM). Allerdings wurde er wegen seiner antisemitischen Tendenzen von den Nationalsozialisten vereinnahmt. In diesem Zusammenhang steht auch der Umstand, daß er als deren Vertrauensmann von 1933 bis 1941 Chefredakteur der angesehenen katholischen Wochenschrift „Altöttinger Liebfrauenbote“ war. 1941 wurde er trotz seines Alters noch zur Deutschen Wehrmacht eingezogen, jedoch nur in der Heimat verwendet. Seine Nähe zum Nationalsozialismus dürfte allerdings nicht allzu stark gewesen sein, denn er erhielt in den fünfziger Jahren noch zahlreiche Ehrungen.

Seine Aufnahme als Ehrenphilister des Kürnberg im Jahr 1904 (sein Couleurname war Heimdal) dürfte im Zusammenhang mit der oben erwähnten Herausgabe des „Musen-Almanachs“ gestanden haben. Schrönghamer wurde letztmalig im CV-Gesamtverzeichnis 1931 erwähnt, wobei als seine Adresse – durchaus bohèmienhaft – das Café Prinzregent in München wurde. Im ersten Gesamtverzeichnissen des ÖCV 1935 mußte er wegen seiner deutschen Adresse naturgemäß fehlen. Nach 1945 scheint er in den drei möglichen Gesamtverzeichnisse (1949, 1954 und 1959) ebenfalls nicht auf, weil offenbar durch den Krieg und das „Dritte Reich“ der Kontakt zwischen ihm und der Verbindung abgebrochen war. Jedoch führte Kürnberg ihn weiter als Mitglied, so u. a. in einem 1970 herausgekommenen Totenverzeichnis.

Werke:

(Auswahl)
Fern und leise. Gedichte (1904).
Kund’n und Kampl’n (1915).
Vom Antichrist. Ein Büchlein von Gott und Geld, vom deutschen Wesen und vom ewigen Juden (1918).
Judas der Weltfeind (1919).
Bei uns im Wald. Handfeste Heimatgeschichten (1921).
Ursula Kronawitter (1922).
Das kommende Reich (1933).
Die saudumme Lieb (1942).
Der Haupttreffer (1951).
Urwuchs. Heitere Geschichten aus der Waldheimat (1956).
Der Hirschhüter (1962).

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Kürnberg (Mitteilung Michael Polgar, 26. 9. 2017).
Polgar, Michael: 100 Jahre K. Ö. St. V. Kürnberg 1900–2000. Wien 2000, S. 199.
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Schröghamer-Heimdal