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Reichsrats-Abg. LAbg. Bgm. Karl Schachinger

Reichsrats-Abg. LAbg. Bgm. Karl Schachinger

Ehrenmitgliedschaften: Kürnberg

Geboren: 28.04.1860, Schwanenstadt (Bezirk Vöcklabruck, Oberösterreich)
Gestorben: 20.10.1919, Eferding (Oberösterreich)
Reichsratsabgeordneter, Landtagsabgeordneter (Oberösterreich), Bürgermeister (Eferding), Kaufmann, Reiseschriftsteller

Lebenslauf:

Schachinger wurde als Sohn eines Kaufmanns geboren und besuchte in Linz die Oberrealschule ohne Abschluß. Nach einer weiteren Ausbildung in Passau wurde Schachinger 1885 Kaufmann zuerst in Mauerkirchen (Bezirk Braunau/Inn) und 1888 in Eferding. Seinen Militärdienst absolvierte er beim k. k. Landwehrinfanterieregiment Nr. 2 in Linz (letzter Dienstgrad Feldwebel der Reserve).

Nach dem großen Brand in Eferding im Jahr 1896, wo sich Schachinger als Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr große Verdienste erworben hatte, wurde er bei den Wahlen zum oberösterreichischen Landtag Ende 1896 zum Kandidaten für den Wahlbezirk Eferding aufgestellt und gewählt. Dem Landtag gehörte er dann vom 26. Januar 1897 bis zum 15. Mai 1919 an. Seit 1914 war er dann auch Mitglied des Landesausschusses (Vorform der Landesregierung).

1903 wurde Schachinger zum Bürgermeister gewählt, welches Amt er bis 1909 bekleidete. Bei den ersten allgemeinen Wahlen zum Abgeordnetenhaus des Reichsrates im Mai 1907 wurde er zum Kandidaten des Wahlkreises Waizenkirchen-Eferding-Neufelden aufgestellt und mit über 72 Prozent der Stimmen gewählt. 1911 wurde er wiedergewählt Er gehörte dem Abgeordnetenhaus vom 17. Juni 1907 bis zum 11. November 1918 an. Aufgrund dieser Funktion war er vom 21. Oktober 1918 bis zum 16. Februar 1919 Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung.

Darüber hinaus war Schachinger seit 1896 Feuerwehrhauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Eferding, Mitglied des Eisenbahnrates und Handelskammerrat. Er war maßgeblich an der Errichtung der Bezirkshauptmannschaft Eferding sowie am Ausbau der Bahnlinie Wels-Aschach und zahlreicher Straßen und Brücken im Bezirk Eferding beteiligt. In Eferding wurde er auch Direktor der örtlichen Sparkasse. Schachinger, der ein begeisterter Alpinist war, betätigte sich auch als erfolgreicher Reiseschriftsteller mit zahlreichen derartigen Publikationen.

Der Kontakt zwischen Schachinger und dem Kürnberg entstand wohl im Zusammenhang mit dessen Kaiserkommers am 15. August 1905 in Eferding, wo er eine Begrüßungsrede hielt. Zwei Monate später erhielt er dann dessen Ehrenband.

Werke:

(Auswahl)
In den hohen Tauern (1901).
Vom Königssee zu Brenner (1902).
Tiroler Luft. Streifzüge von Sterzing über Graubünden nach Landeck (1905).
Durch Oberösterreich. Wegweiser durch das Land Oberösterreich (1906).
Über Berg und Tal. Streifzüge über Windischgarsten nach Salzburg.
Am Maierhoferberg.

Quellen und Literatur:

Slapnicka, Harry: Oberösterreich. Die politische Führungsschicht 1918 bis 1938 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs 3). Linz 1976, S. 229.
Sperl, Hans: Karl Schachinger. Ein Kaufmann aus Eferding, in Oberösterreichische Heimatblätter 45 (1991), S. 165f.
Polgar, Michael: 100 Jahre K. Ö. St. V. Kürnberg 1900–2000. Wien 2000, S. 32 und 199.
https://www.parlament.gv.at/WWER/PARL/J1848/Schachinger_1.shtml