Lebenslauf:
Bertl stammte aus Wien-Leopoldau und wurde als Sohn eines Landwirts („Wirtschaftsbesitzers“) geboren. Nach der Volksschule besuchte er zuerst eine Realschule in Wien, wechselte aber in der Oberstufe an die Realschule in Waidhofen an der Thaya, wo er 1926 bei der katholischen Pennalie Rugia (später MKV) aktiv wurde. Nach der Matura im Jahr 1929 begann er das Studium der Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien (Dipl,.-Ing. 1933), wo er der Fanco-Bavaria beitrat (Couleurname Roland).
Nach Beendigung seines Studiums trat Bertl 1934 in den Dienst der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer, wo er als Kammersekretär bei verschiedenen Bezirksbauernkammern eingesetzt war. Als 1935 für Wien eine eigene Landwirtschaftskammer errichtet wurde, trat er in diese über. Im Zuge des Anschlusses im März 1938 wurde er sofort entlassen, war zuerst im Straßenbau und dann als Tierzuchtinspektor eingesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Bertl wieder in den Dienst der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer und wurde 1947 als Tierzuchtdirektor mit der Leitung der Tierzuchtabteilung betraut. In dieser Funktion hatte er am Wiederaufbau der niederösterreichischen Tierzucht und Tierproduktion maßgeblichen Anteil. Dadurch hat er an der Normalisierung der Ernährung in Wien und Niederösterreich maßgeblich beigetragen. Im Rahmen der Tierzucht wurde sein Spezialgebiet die Schweinezucht. So war er auch Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Schweinzuchtverbände. Ende der sechziger Jahre wurde er zum Kammeramtsdirektor ernannt, welche Funktion er bis zu seiner Pensionierung ausübte. Er wurde auf dem Stammersdorfer Friedhof bestattet (5/11).
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Franco-Bavaria (Standesblatt der Rugia Waidhofen), Karl-Wolfgang Schrammel 1. 9. 2019.Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 18. 5. 2020.