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WHR i.R. abs. jur. Leopold Buchsbaum

WHR i.R. abs. jur. Leopold Buchsbaum

Urverbindung: Danubia (16.07.1907)

Geboren: 16.03.1889, Korneuburg
Gestorben: 25.02.1977, Wien
w. Hofrat (Bundespolizeidirektion Wien)
Politische Haft: 1938 bis 1940 Polizeihaft und KZ Dachau sowie Flossenbürg

Lebenslauf:

Buchsbaum wurde nach seiner Matura als einer der ersten Füchse bei der gerade in Korneuburg gegründeten Danubia rezipiert (Couleurname Dr. cer. Blondl), wo er zweimal Senior war (jeweils Sommersemester 1909 und 1910), und begann im Herbst 1907 das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (abs. iur. 1912). Nach seinem Einjährig-Freiwilligenjahr (1912/13) trat er in den Dienst der k. k. Polizeidirektion Wien. Während des Ersten Weltkriegs war er bei der k. u. k. Armee (letzter Dienstgrad: Leutnant der Reserve).

Nach dem Krieg war Buchsbaum wieder bei der nunmehrigen Bundespolizeidirektion Wien tätig. Er war u. a. stellvertretender Kommandant der Schulabteilung und ab 1930 im Zentralinspektorat der Sicherheitswache eingesetzt. Ab 1933 bekleidete er eine Stelle im Personalreferat (letzter Dienstgrad 1938 Polizeirat). Als solcher hatte er auch mit Disziplinarangelenheiten illegaler Nationalsozialisten im Polizeidienst zu tun. Zusätzlich war er Standesvertreter der Polizei im Rahmen der Vaterländischen Front.

Aus diesen Gründen wurde Buchsbaum in der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938 verhaftet und ins Polizeigefängnis (Elisabethpromenade) gebracht. Am 1./2. April 1938 wurde er mit dem sog. ersten „Prominententransport“ ins KZ Dachau überstellt. Am 27. September 1939 wurde er ins KZ Flossenbürg verlegt, von wo er am 2. März 1940 wieder nach Dachau kam. Am 16. Juli 1940 kam er von dort frei. Inzwischen als Beamter entlassen schlug er sich gesundheitlich schwer geschädigt als Vertreter einer Kohlengroßhandlung sowie dann als Bürohelfer beim Verband der „Ostmärkischen“ Papierindustrie durch.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Buchsbaum als Polizeibeamter rehabilitiert und war dann bis zu seiner Pensionierung als wirklicher Hofrat Vorsitzender der Disziplinarkommission der Bundespolizeidirektion. Er wurde auf dem Friedhof in Korneuburg begraben. Sein Sohn war Herbert Buchsbaum (Dan).

Quellen und Literatur:

https://stevemorse.org/dachau/details.php?lastname=BUCHSBAUM&firstname=Leopold& birthyear=1889
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 40f.