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Abt Dir. Dr. Guido Johannes Schenzl

Abt Dir. Dr. Guido Johannes Schenzl

Ehrenmitgliedschaften: Carolina

Geboren: 28.09.1823, Haus im Ennstal (Bezirk Liezen, Steiermark)
Gestorben: 23.11.1890, Graz
Abt von Admont, bedeutender Naturwissenschaftler, Ordenspriester (OSB)

Lebenslauf:

Schenzl wurde als Sohn eines Beamten geboren und auf den Namen Johann Hieronymus Maximilian getauft. Nach seiner Schulzeit in Judenburg und Graz trat er am 4. November 1841 in das Benediktinerstift Admont ein. Nach einer theologischen Ausbildung im Stift legte er am 11. Juli 1846 die feierliche Profeß ab und erhielt am 15. November 1846 in der Schloßkirche von St. Martin (Graz) die Priesterweihe. Ab 1847 war er für zwei Jahre in der Seelsorge tätig.

Schenzl studierte ab 1849 in der Folge Physik und Chemie an der Philosophischen Fakultät der Universität (Dr. phil. bereits 1850) und legte 1851 in Wien die Lehramtsprüfung in Mathematik und Physik ab, u. a. bei dem bekannten Physiker Johann Christian Doppler („Doppler-Effekt“). Anschließend war er Gymnasialprofessor zuerst in Marburg/Drau und ab 1852 in Buda (Ofen). Dort gründete er im staatlichen Auftrag eine Oberrealschule, deren erster Direktor er von 1855 bis 1870 war.

Schenzl ging in Buda seinen wissenschaftlichen Neigungen nach und errichtete ein meteorologisches sowie geophysikalisches Observatorium. 1870 wurde er zum Gründungsdirektor der k. ung. Centralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus ernannt. In dieser Zeit veröffentlichte er zahlreiche meteorologische wissenschaftliche Arbeiten.

Obwohl Schenzl größtenteils außerhalb des Konventes wohnte, wurde er am 7. April 1886 zum Administrator des Abtes Zeno Müller mit dem Recht der Nachdolge gewählt und nach dessen Tod am 7. April 1890 zum Abt gewählt. Da die Carolina in ihrer ersten Zeit ihr Verbindungsheim im Admonter Hof im Rahmen des Vereins „Harmonie“ hatte, verlieh sie Schenzl, dem „Hausherrn“ als Abt-Administrator von Admont, die Ehrenmitgliedschaft.

Schenzl, der zu seiner Zeit ein bedeutender Naturwissenschaftler war und zahlreiche einschlägige Veröffentlichungen herausgab, starb unerwartet im Admonter Hof in Graz und wurde im Stift Admont beigesetzt. Er war der erste Trauerfall der damals noch jungen Carolina.

Werke:

(Auswahl)
Darstellung einiger Nickelsalze (1850).
Magnetische Ortsbestimmungen im Koenigreich Ungarn (1863).
Über den Gang der Temperatur in den oberen Schichten der Erde (1866).
Messungen der magnetischen Inclination (1867).
Verbreitung der Sonnenwärme im Erdboden. 2 Teile (1867 und 1869).
Meteorologische Verhältnisse Ungarns mit besonderer Rücksicht auf Temperatur und Niederschlag (1872).
Der Sternschnuppenschwarm vom 27. 11. 1872 (1873).
Anweisung zur Beobachtung von Meteoriten (1876).
Beiträge zur Kenntnis der erdmagnetischen Verhältnisse in den Ländern der ungarischen Krone (1881).
Einfluß des Ausbruches des Vulkans von Krakatau auf den Budapester Luftdruck (1884).

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Carolina, Carolinas Tote II, S. 1ff.
Academia 3 (1890/91), S. 150.
Hartmann, Gerhard (Baj) – Simmerstatter, Markus (Cl): Ein großes Gehen Hand in Hand. 125 Jahre Carolina 1888 bis 2013. Graz 1913, S. 348.
Schenzl, Guido, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), www.benediktinerlexikon.de/wiki/Schenzl,_Guido (Abruf 21. 12. 2016)