Lebenslauf:
HERKUNFT UND AUSBILDUNG
Mankowski wurde in Wien als Sohn eines ehemaligen Berufsoffiziers geboren, der 1920 nach Graz übersiedelte. Dort absolvierte er 1937 das Realgymnasium in der Lichtenfelsgasse. Von dem bekannten späteren Studentenseelsorger und Seckauer Mönch P. Laurentius Hora (GlL EM) wurde er animiert, in das dortige Stift einzutreten.
Der Abt riet aber Mankowski, zuerst das Einjährig-Freiwilligenjahr beim Bundesheer abzuleisten. Das tat er, wurde aber während dieses vom Anschluß überrascht und danach gleich in die Deutsche Wehrmacht übernommen, wo er verblieb. So machte er den Polen- und den Balkan-Feldzug mit.
Nach seinem Einsatz im Griechenland suchte Mankowski um Studienurlaub an. Da er diesen für ein Theologiestudium nicht bekommen hätte, gab er Medizin an. Er wurde in der Folge in die Studentenkompanie Graz versetzt und begann mit dem Medizinstudium.
IN DER BARBARAGEMEINDE
Bereits 1939 sammelte sich auf Initiative der Carolina eine Gruppe katholischer Hochschüler, die sich in der Barbara-Kapelle des Grazer Doms traf und daher auch Barbara-Gemeinde genannt wird. Aus diesem Kreis gewann die Carolina ihre „illegalen“ Mitglieder.
Zu dieser Barbara-Gemeinde stieß auch Mankwoski, deren spiritueller Mittelpunkt er bald wurde und der sich auch als mutiger Bekenner seines Glaubens erwies. So hatte er zweimal unter Protest die Vorlesung des Histologie-Professors Alfred Pischinger verlassen. Das erste Mal, weil dieser das Alte Testament als Pornographie bezeichnete, das zweite Mal, weil er sich öffentlich rühmte, seinen gehirngeschädigten Sohn der Euthanasie übergeben zu haben.
Dies hatte zur Folge, daß Mankwoski sein Studium aufgeben mußte. Er wurde daher im Herbst 1943 wieder an die Ostfront versetzt, ließ sich aber vorher noch bei Carolina „illegal“ rezipieren (Couleurname Bumm). Bereits zu Pfingsten 1942 hat er in Seckau die Oblation abgelegt. Das ist das Versprechen, ein christliches Leben in enger Verbundenheit mit einem bestimmten Kloster zu führen. Der Oblate wird Mitglied der klösterlichen Familie, ohne jedoch im Konvent zu leben.
Anfang Februar 1944 fiel er 25jährig bei Nikopol bei der Bergung eines Verwundeten und wurde in der Nähe des Wasserturms von Tok an der Bahnstrecke Nikopol–Apostolowo begraben. Wegen der Manganvorkommen wurde Nikopol von der Deutschen Wehrmacht heftig verteidigt. Kurz, nachdem Mankowski gefallen war, wurde der Brückenkopf am 16. Februar 1944 geräumt.
MANKOWSKI ALS LYRIKER
Mankowski war ein begnadeter Lyriker und auch Prosadichter, viele seiner Texte sind erhalten geblieben. Am 9. Januar 1944, einen Monat vor seinem Tod, schrieb er zum letzten Mal einen Brief an seine Eltern, der mit nachstehenden Versen beginnt:
Das Mondlicht fließt auf fremdes Land,
fremd ist, wohin wir fahren –
Doch über uns ist Gottes Hand,
die möge uns bewahren.
Wir danken ihm so manchen Tag,
da uns die Erde blühte,
so manchen heißen Herzensschlag,
darin die Freude glühte –
Wir wissen: Mächtig ist das Licht,
das Er in uns entzündet,
so fürchten wir das Dunkel nicht,
in das die Reise mündet.
Mankowski steht stellvertretend für die rund 100 österreichischen CVer, die unter Hintanstellung der Gefahren für ihr Leben in der Nazi-Zeit „illegal“ einer Verbindung beigetreten sind. Und er steht auch stellvertretend für die rund 800 meist jungen Angehörigen österreichischer CV-Verbindungen, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallen sind.
Werke:
Herz, steig in den Morgen. Gedichte und Briefe eines großen Liebenden (2. Aufl. 1985)Kein Wort ist vergeben. Hg. von G. und I. Schaller (1999).
Quellen und Literatur:
Liebmann, Maximilian (Cl) in: Mankowski, Fritz (Cl): Mankowski, Friedrich: Herz, steig in den Morgen. Gedichte und Briefe eines großen Liebenden. Erläutert und herausgegeben von Irene Mertens. Graz 2., wesentlich erweiterte Auflage 1985.Hartmann, Gerhard (Baj): Im Gestern bewährt. Im Heute bereit. 100 Jahre Carolina. Zur Geschichte des Verbandskatholizismus. Unter Mitarbeit von Dieter A. Binder. Herausgegeben von Maximilian Liebmann im Auftrag des Altherrenbundes der K. Ö. H. V. Carolina (= Grazer Beiträge zur Theologiegeschichte und Kirchlichen Zeitgeschichte Band 2). Graz 1988, S. 401–406.
Recheis, Athanas: Leben und Opfertod eines Seckauer Oblaten. Fritz Mankowski (1919–1944), in: Faszinierende Gestalten der Kirche Österreich. Band 3. Hg. von Jan Mikrut. Wien 2001, S. 213–223.