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WHR Dkfm. Dr. Paul Jäger

WHR Dkfm. Dr. Paul Jäger

Urverbindung: Austria-Wien (26.10.1927)

Geboren: 22.06.1908, Altach (Bezirk Feldkirch, Vorarlberg)
Gestorben: 06.06.1989, Vorarlberg
w. Hofrat (Salzburg)
Politische Haft: 1938/39 Polizeihaft und KZ Dachau

Lebenslauf:

Jäger absolvierte bis 1927 die Handelsakademie in Linz, wo er 1925 der katholischen Pennalie Siegfridia (später MKV) als Gründungsfuchs beitrat. Danach begann er in Wien das Studium an der Hochschule für Welthandel (Dkfm. 1932), wo er der Austria beitrat (Couleurname Putzi). Gleichzeitig studierte er auch an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur. 1933). Danach absolvierte er das Gerichtsjahr in Feldkirch und Dornbirn, um dann 1934 in den Dienst der Vorarlberger Landesregierung einzutreten. Dort war er zuletzt vor dem Anschluß stellvertretender Sicherheitsdirektor und war vor allem gegen die illegale NSDAP eingesetzt.

Aus diesem Grund wurde Jäger am 12. März 1938 in seinem Büro verhaftet und war zuerst in Feldkirch in Haft. Am 25. August 1938 wurde er nach Innsbruck und von dort am 9. September 1938 in das KZ Dachau überstellt. Dort blieb er bis zu seiner Freilassung am 2. September 1939. Inzwischen wurde er aus dem Dienst entlassen Am 27. Mai 1940 wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen (Gebirgspionierbataillon 82) und am 1. September 1940 zur Marine an die Eismeerfront versetzt, wo er bis zum Kriegsende verblieb. Dort ehelichte er per Funk aus einem U-Boot seine in Salzburg wohnende Braut.

Jäger geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft, von der er am 1. Oktober 1945 zurückkehrte. Er wurde als Beamter rehabilitiert, wechselte jedoch 1946 zur Salzburger Landesregierung. Zuletzt leitete er als wirkl. Hofrat die Landeskontrollabteilung. 1972 ging er in Pension. Er starb überraschend kurz vor seinem 81. Geburtstag und wurde auf dem Friedhof Salzburg-Maxglan begraben. Seine Tochter ehelichte einen Angehörigen des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha, deren Tochter Christina Mitglied der Salia Babenberg (VCS) wurde.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Austria Wien (Richard Huka, 27. 12. 2017).
https://stevemorse.org/dachau/details.php?lastname=J%C3%84GER&firstname=Paul&birthyear=1908
80 Jahre Siegfriedia Linz. Hg. aus Anlaß des 90. Stiftungsfestes der K. Ö. St. V. Siegfriedia im MKV. Linz 2014, S. 256f.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 142f.