Lebenslauf:
Nepustil besuchte in Wien das Gymnasium und studierte danach an der Tierärztlichen Hochschule in Wien (Dr. med. vet. 1917), wo er der Austria Wien beitrat (Couleurname Horand). Nach der Beendigung seines Studiums im Jahr 1900 absolvierte er 1900/01 sein Einjährig-Freiwilligenjahr (Reserve-Untertierarzt) und trat danach in den Dienst der Stadt Wien (Vererinäramt). 1904 legte er die Physikatsprüfung ab. Im Februar 1909 wurde er zum städtischen Bezirkstierarzt in Wien und 1918 zum Veterinäramtsinspektor ernannt.
Nepustil engagierte sich innerhalb der Christlichsozialen Partei bei den christlichen Arbeitern unter Leopold Kunschak (Nc EM). Wegen innerparteilicher Auseinandersetzungen kandidierten Anfang 1909 bei einer Nachwahl für den niederösterreichischen Landtag im Bezirk Wien-Neubau die christlichen Arbeiter getrennt. Nepustil erreichte für sie in der Allgemeinen Wählerklasse ein Mandat.
Nepustil war dann ab 11. Februar 1909 Landtagsabgeordneter und infolge der Verlängerung des Mandats vom 5. November 1918 bis zum 4. Mai 1919 Mitglied der Provisorischen Landesversammlung. Bei den niederösterreichischen Landtagswahlen im Mai 1919 kandidierte er wieder und war dann vom 20. Mai 1919 bis zum 11. Mai 1921 Landtagsabgeordneter.
Ebenfalls am 20. Mai 1919 wurde Nepustil unter dem sozialdemokratischen Landeshauptmann Albert Sever zum Landesrat gewählt. Zu diesem Zeitpunkt gehörte Wien noch zu Niederösterreich. Diese Position behielt er bis zum 10. November 1920, als Wien und Niederösterreich getrennte Bundesländer wurden. Darüber hinaus war er für den VII. Bezirk Neubau Armenrat. Neben seiner Tätigkeit für die Stadt Wien (Oberveterinärrat) war er auch in diesem Bezirk praktizierender Tierarzt.
Nepustil war auch im CV oft präsent. So hielt er u. a. beim WCV-Winteresemesterantrittskommers am 27. Oktober 1909 im „Grünen Tor“ sowie beim 36. Stiftungsfest der Austria Wien am 9. Juni 1912 die Festrede. Als es am 5. November 1910 bei der Rektoratsinauguration an der Tierärztlichen Hochschule zu Tätlichkeiten seitens Schlagender gegenüber CVern kam, wurde eine Protestversammlung in der Volkshalle des Wiener Rathauses abgehalten. Auf dieser war der Hauptredner Nepustil.
Werke:
Kadavermehlbrühe als Substrat für Bakteriennährböden (1917)Quellen und Literatur:
Academia 21 (1908/09), S. 385, 22 (1909/10), S. 274 und 446, 23 (1910/11), S. 288, 25 (1912/13), S. 127, und 31 (1918/19), S. 91.Silberbauer, Gerhard: Österreichs Katholiken und die Arbeiterfrage. Graz 1966, S. 166.
Krause, Otto: Biographisches Handbuch des nö. Landtages 1861–1921 (online: Landtag Niederösterreich). St. Pölten 1995.