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Sekt.-Chef Dr. Peter Mahringer

Sekt.-Chef Dr. Peter Mahringer

Urverbindung: Austria-Wien (08.12.1961)

Geboren: 02.07.1943, Bad Bleiberg (Bezirk Villach-Land, Kärnten)
Gestorben: 26.06.2003, Wien
Sektionschef (Unterrichts- bzw. Bildungsministerium)

Lebenslauf:

Mahringer wurde als Sohn des Malers Anton Mahringer („Nötscher Kreis“) geboren und besuchte in Tanzenberg (St. Veit an der Glan, Kärnten) das Gymnasium sowie das bischöfliche Internat („Knabenseminar“). Das Gymnasium wurde damals als einzige Höhere Schule Österreichs noch nach dem alten humanistischen Lehrplan (ab der 1. Klasse Latein, ab der 3. Klasse Griechisch) sowie als Expositur des Klagenfurter Gymnasiums geführt. Mahringers Mitschüler war der später berühmt gewordene Schriftsteller Peter Handke. Nach der Matura im Jahr 1961 begann Mahringer das Studium der Geschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil. 1969), wo er der Austria beitrat (Couleurname Ceno) und im Wintersemester 1965/66 deren Fuchsmajor war. Nach seinem Studium fand er eine Anstellung bei der ÖVP.

Als 1975 Erhard Busek zum Generalsekretär der ÖVP gewählt wurde, machte er Mahringer zu dessen Büroleiter in der Bundesparteileitung. Als 1976 Busek die Wiener Landespartei der ÖVP übernahm und nichtamtsführender Stadtrat wurde, folgte ihm Mahringer in seiner bisherigen Funktion. Aufgrund des Wahlerfolges der ÖVP wurde Busek in Wien Vizebürgermeister, allerdings ohne Ressort. 1987 verlor die ÖVP die notwendige Mehrheit im Gemeinderat, so daß Busek nur mehr nichtamtsführender Stadtrat war. In all diesen Jahren blieb Mahringer dessen Büroleiter und somit engster Mitarbeiter von Erhard Busek. Er war damit auch mit dem von Busek initiierten kommunalpolitischen Aufschwung der ÖVP („bunte Vögel“) stark verbunden.

Als im April 1989 Hans Tuppy als Wissenschaftsminister zurücktrat, wurde Busek sein Nachfolger. Mahringer folgte auch diesmal und wurde Leiter des Ministerbüros. Im Juli 1991 wurde Busek als neuer ÖVP-Bundesparteiobmann Vizekanzler, blieb aber Wissenschaftsminister. Für Mahringer bedeutete das zusätzliche Aufgaben. Im Kabinett Vranitzky IV ab November 1994 kam es zu einem Ministeriumstausch. Die ÖVP übernahm mit Busek das Unterrichtsministerium, die SPÖ bekam dafür das Wissenschaftsministerium. Mahringer blieb weiterhin der Leiter des Ministerbüros von Busek.

Im Frühjahr 1995 war jedoch die politische Karriere von Erhard Busek zu Ende. Er wurde vom Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel als ÖVP-Obmann abgelöst. Dieser übernahm von Busek das Amt des Vizekanzlers und von Alois Mock (Nc) das Amt des Außenministers. Busek schied aus der Bundesregierung und der Politik. Seine Nachfolgerin als Unterrichtsministerin wurde die Vorarlberger Landesrätin Elisabeth Gehrer. Diese übernahm Mahringer als Leiter des Ministerbüros, und er wurde bereits 1996 zum Leiter der Zentralsektion des Ministeriums und zum Sektionschef ernannt. Anfang 2000, mit Beginn der Regierung Schüssel I, wurden das Unterrichts- und das Wissenschaftsministerium zusammengelegt, das nun Bundesministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft hieß.

Mahringer blieb aber zusätzlich Leiter des Ministerbüros, so daß seine Stellung als Leiter der Zentralsektion eine wesentlich hervorgehobenere war, als es vergleichsweise die Präsidialsektionschefs der anderen Ministerien waren. Nicht umsonst wurde er im Freundeskreis als „Unterstaatssekretär“ bezeichnet.

Peter Mahringer prägte vor allem in den Jahren ab 1989 aus der zweiten Reihe die österreichische Bildungs- und Kulturlandschaft entscheidend mit und war für seine rasche und unbürokratische Hilfe bekannt. Darüber hinaus engagierte er sich auch für Kinder und Jugendliche auf dem Balkan, um ihnen bessere Bildungs- und Lebensmöglichkeiten zu verschaffen. Um dieses Anliegen fortzuführen, wurde nach seinem Tod der Dr.-Peter-Mahringer-Förderverein gegründet. Ebenso wurde die österreichische Auslandsschule in Shkodra (Skutari) in Albanien nach ihm benannt.

Mahringer befand sich in seiner Stellung als engster Mitarbeiter von Erhard Busek in den zwanzig Jahren zwischen 1975 und 1995 bezüglich des CV in einer heiklen Lage. Denn Busek stand als von der Katholischen Hochschulgemeinde bzw. -jugend Geprägter dem CV distanziert bis ablehnend gegenüber. Mahringer gelang es, gegenüber beiden – CV und Busek – die entsprechende Loyalität aufzubringen und half dadurch, manche Spannungen zwischen beiden abbauen zu helfen. Er starb nach kurzer, schwerer Krankheit knapp eine Woche vor seinem 60. Geburtstag und wurde auf dem Döblinger Friedhof begraben. Seine beiden Söhne sind Jakob Mahringer (Alp) und Paul Mahringer (Rg).

Quellen und Literatur:

www.ots.at/presseaussendung/OTS_20030626_OTS0232/sektionschef-dr-peter-mahringer-im-60-lebensjahr-verstorben
www.pm-fonds.at/vorbild (Abruf 15. 8. 2017)