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Univ.-Prof. Prim. i.R. Dr. Karl Heinz

Univ.-Prof. Prim. i.R. Dr. Karl Heinz

Urverbindung: Austria-Wien (06.11.1929)

Geboren: 22.12.1909, Hofgastein (Bezirk St. Johann im Pongau. Salzburg)
Gestorben: 16.10.1991, Innsbruck
Universitätsprofessor (Augenheilkunde)

Lebenslauf:

Heinz stammte aus Hofgastein (nunmehr Bad Hofgastein) und maturierte 1929 mit Auszeichnung am Bischöflichen Gymnasium Borromäum in Salzburg. Danach begann er das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Dr. med. 1936), wo er der Austria beitrat (Couleurname Beda). Sein Leibbursch war Josef Leb (AW). Von 1936 bis 1945 arbeitete er zuerst als Hilfsarzt, dann als Assistent und schließlich als Oberarzt an der 2. Universitäts-Augenklinik in Wien. Nach dem Anschluß wurde ihm aus politischen Gründen die Einleitung eines Habilitationsverfahrens verweigert.

Im Oktober 1945 wechselte Heinz als Assistent an die Medizinische Fakultät der Universität Innsbruck und habilitierte sich dort am 20 August 1946 für das Fach Augenheilkunde). Bereits am 13. August 1946 wurde er zum stellvertretenden Leiter und Supplenten der dortigen Universitäts-Augenklinik bestellt. Am 6. November 1946 wurde er zum außerordentlichen Universitätsprofessor sowie zum Vorstand der Augenklinik und am 21. Januar 1955 zum ordentlichen Universitätsprofessor für Augenheilkunde an der Universität Innsbruck ernannt. In den beiden Studienjahren 1957/59 war er Dekan der dortigen Medizinischen Fakultät.

Wissenschaftlich beschäftigte sich Heinz mit dem Astigmatismus des Auges, mit der Skiaskopie, der chromatischen Aberration und mit total reflektierenden Prismen zur Untersuchung des Augenhintergrunds. Ferner beschäftigte er sich mit dem Auftreten von markhaltigen Nervenfasern in der Netzhaut und auch mit der Problematik von Augenoperationen im Alter. Von ihm wurde auch das sogenannte Filmvisuskop zur Behandlung von schielenden Kindern entwickelt. Weitere Arbeitsgebiete von ihm waren die Behandlung von Exophthalmus bei der endokrinen Orbitopathie, die Erkrankung der ableitenden Tränenwege und die Zusammenhänge zwischen Sonnenlicht und UV-Strahlung. Er hat sich auch durch die erstmalige Festhaltung pathologischer Vorgänge im Auge durch den Film außerordentliche Verdienste erworben. Durch die Filmdarstellung von Krankheitszuständen im Auge hat er den medizinischen Unterreicht entscheidend verbessert und wurde dadurch auch international bekannt.

Heinz wurde mit 30. September 1980 emeritiert, studierte danach in Innsbruck Kunstgeschichte und lernte Chinesisch. Er starb nach einem langen, in christlicher Demut ertragenen Leiden und wurde auf dem Mühlauer Friedhof in Innsbruck beigesetzt.


Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Austria Wien (Richard Huka, 25. 1. 2017).
Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 28. 1. 2021.
Daxecker, Franz: In memoriam em. o. Univ.-Prof. Dr. med. Karl Heinz, in: Berichte des naturwissenschaftlich-medizinischen Vereins Innsbruck 79 (1992), S. 269–272 (hier ausführliches Literaturverzeichnis von Heinz).