Lebenslauf:
Eichlehner wuchs in Gmunden (Oberösterreich) auf und besuchte dort das Realgymnasium, wo er bei der katholischen Pennalie (später MKV) Gamundia aktiv wurde. Nach seiner Matura im Jahr 1923 begann er das Studium der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule in Wien (Dipl.-Ing. 1931), wo er der Austria beitrat (Couleurname Niki). An Herbst 1928 war er Studienpräfekt an der Bundesgewerbeschule in Mödling. Anfang 1934 wurde er an die Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für chemische Industrie in Wien-Hernals tätig.
Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Eichlehner aus politischen Gründen am 30. April 1938 fristlos entlassen. Er fand danach eine Anstellung als Entwicklungsingenieur bei der Firma Julius Pintsch KG in Berlin. Dort war er mit der Umstellung der Gasbeleuchtung in den Eisenbahnwaggons auf elektrische Beleuchtung sowie mit elektrotechnischen Einrichtungen in Flugzeugen betraut. Am 20. Februar 1945 wurde er noch zu Dehrmacht eingezogen und geriet zu Kriegsende in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser kam er jedoch bald frei und kehrte in einem langen Marsch zu Fuß am 14. September 1945 nach Wien zurück.
Im Herbst 1945 wurde Eichlehner als Mittelschullehrer rehabilitiert und trat wieder seinen Dienst an der Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für chemische Industrie an. Mit 1. November 1946 wurde er zum Direktor der Bundesgewerbeschule Wiener Neustadt bestellt. Wegen seiner besonderen pädaogogischen Fähigkeiten und fachlichen Kenntnise in Elektrotechnik wurde er mit 1. August 1948 in das Unterrichtsministerium versetzt. Dort wurde er der Abteilung für die pädagogischen Angelegenheiten der technischen und gewerblichen Lehranstalten zugeteilt. Gleichzeitig wurde er Fachinsopektor für die elektrotechnischen Fächer an Bundesgewerbeschulen in ganz Österreich bestellt.
Mit 1. Juli 1953 wurde Eichlehner zum Ministerialrat ernannt. Er leitete bis zu seiner Pensionierung 1969 im Rahmen der damaligen Sektion VI (Berufsbildendes Schulwesen) die Abteilung 3 (Mittlere und höhere technische und gewerbliche Lehranstalten). Zuletzt war er auch stellvertretender Sektionsleiter. In den sechziger Jahren kam es zu einem vermehrten Ausbau dieser Schulen, für den er verantwortlich war. Im internationalen Vergleich, insbesondere im deutschen Sprachraum, können die Berufsbildenden Höheren Schulen Österreichs als einzigartig angesehen werden. In dieser Zeit war er auch als Initiator und Berater bei der Einrichtung einer technischen Lehranstalt in Teheran tätig und erhielt auch deswegen iranische Auszeichnungen.
Eichlehner erhielt bei seiner Pensionierung den Titel eines Sektionschefs verliehen. Er starb im 100. Lebensjahr und wurde auf dem Hernalser Friedhof (H/32) begraben,
Quellen und Literatur:
Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 16. 9. 2024).Verbindungsarchiv Austria Wien (Richard Huka).