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Gen.-Dir. Dipl.-Ing. Karl Kopeindl

Gen.-Dir. Dipl.-Ing. Karl Kopeindl

Urverbindung: Amelungia (16.10.1922)

Geboren: 15.07.1904, Gramatneusiedl (Bezirk Mödling, nunmehr Bezirk Bruck/Leitha, Niederösterreich),
Gestorben: 18.01.1984, Wien
Generaldirektor (Hagelversicherungsanstalt AG)

Lebenslauf:

Kopeindl begann nach der Absolvierung der Realschule das Studium der Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien (Dipl.-Ing.), wo er der Amelungia beitrat (Couleurname Wolfram) und bei der er im Wintersemester 1925/26 Senior war. In dieser Zeit engagierte er sich auch hochschulpolitisch in der Studentenvertretung. Nach seinem Studium trat er 1927 in den Dienst der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer und war Kammersekretär bei der Bezirksbauernkammer in Gföhl (Bezirk Krems-Land, Niederösterreich).

1930 wechselte Kopeindl nach Salzburg und war dort Pflanzenbauinspektor beim Landeskulturrat (Vorform der Landwirtschaftskammer). Im Jahr 1936 wurde er zum Kammeramtsdirektorstellvertreter der inzwischen errichteten Landwirtschaftskammer Salzburg bestellt. In Salzburg engagierte er sich auch bei den Ostmärkischen Sturmscharen. Im Zuge des Anschlusses des Jahres 1938 wurde er seines Dienstes aus politischen Gründen enthoben, mußte vor den Nachstellungen der SA fliehen und tauchte einige Zeit in Purkersdorf bei Wien unter.

Kopeindl konnte jedoch in der Folge die Stellung eines Gutsverwalters beim Schloß bzw. Gut in Ebenfurth (Bezirk Wiener Neustadt-Land, Niederösterreich) antreten, welches den Freiherrn von Suttner gehörte und dessen Nutzungsrecht damals Margareta, geb. Freiin von Suttner, besaß, die in zweiter Ehe mit Vicomte Xavier de Maistre verheiratet war. Dieses Gut wurde 1945 durch die Flüchtlingsströme und die Kriegsgeschehnisse (Rote Armee) stark in Mitleidenschaft gezogen, und es war für Kopeindl keine leichte Aufgabe, dieses wieder herzustellen. Er engagierte sich auch in der bäuerlichen Interessensvertretung und wurde 1949 Kammerrat der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer. In dieser Funktion war er am Wiederaufbau der Landwirtschaft in Niederösterreich beteiligt.

1951 trat Kopeindl als Prokurist in die 1947 gegründete Österreichische Hagelversicherungsanstalt ein und übernahm 1953 deren Gesamtleitung. Diese Anstalt war bei seinem Eintritt nur in bescheidenem Umfang tätig. Es gelang ihm jedoch in den folgenden Jahren, diese Anstalt zum bedeutendsten Versicherungsunternehmen für diese Schadensfälle in Österreich zu machen. Gegen Ende seiner Dienstzeit standen mehr als 50 Prozent der Getreideanbauflächen Österreichs unter dem Versicherungsschutz dieser Anstalt. Sein Nachfolger wurde Franz Stadler (Am), der spätere Vorsitzende der Verbandsführung des ÖCV.

Kopeindl engagierte sich auch in der Verbindung und im CV. So war er von 1958 bis 1960 Philistersenior der Amelungia. Außerdem war er Mitglied des Aufsichtsrates der Gaststätten- und Kommerzagentur AG (GASTA), der das ÖCV-Haus in der Lerchenfelderstraße gehörte und die das Restaurant „Grünes Tor“ betrieb. Er war Ehrensenator der Hochschule für Bodenkultur und wurde auf dem Friedhof Gramatneusiedl begraben. Seine Tochter Vita ehelichte Klaus Liebscher (NdW WM), den späteren Präsidenten bzw.dann Gouverneur der Österreichischen Nationalbank.

Quellen und Literatur:

Archiv Amelungia (Mitteilung Oskar Mayer und Hermann Spitaler. 19. 3. 2021):
Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 10. 3. 2021).
Hundert (100) Jahre Katholische Österreichische Hochschulverbindung Amelungia im ÖCV. Für Volk und Altar. Redaktion Oskar Mayer. Wien 2008, S. 50, 208, 313, 316, 352 und 365.