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HS Prof. HR DDipl.-Ing. Dr. Leopold Müksch

HS Prof. HR DDipl.-Ing. Dr. Leopold Müksch

Urverbindung: Amelungia (19.06.1907)

Bandverbindungen: Ne

Geboren: 10.10.1888, Karlstein an der Thaya (Bezirk Waidhofen an der Thaya, Niederösterreich)
Gestorben: 15.10.1959, Wien
Hochschulprofessor (Wasserbau)
Politische Haft: Gestapohaft Herbst 1938

Lebenslauf:

Müksch wurde als Sohn eines Uhrmachers und Fachlehrers an der Karlsteiner Uhrmacherschule geboren. Wirtschaftliche Probleme zwangen die Familie, nach Wien (Brigittenau) zu ziehen. Nach der Absolvierung der Realschule in Wien-Leopoldstadt (Zirkusgasse) begann Müksch 1906 das Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule Wien (Dipl. Ing. 1911), wo er dem 1902 gegründeten „Akademischen Rede- und Leseverein christlich-deutscher Studenten“ beitrat. In dessen Räumen wurde am 19. Juni 1907 der akademisch-katholische farbentragende Studentenvereins Amelungia gegründet, der sich 1911 in eine Vollverbindung umwandelte. Müksch war einer der Gründungsburschen der Amelungia (Couleurname Dieter).

Nach Tätigkeiten in verschiedenen Firmen ging Müksch 1913 an das Polytechnikum der Gesellschaft des Götlichen Wortes (SVD) in Juiz de Fora, Brasilien (Bundesstaat Minas Gerais), wo er darstellende und angewandte Geometrie, Weg-, Brücken- und Wasserbau unterrichtete. Im Laufe des Ersten Weltkriegs wurde er 1917 interniert, als Brasilien Österreich-Ungarn den Krieg erklärte. 1920 konnte er nach Österreich zurückkehren und fand eine Anstellung als ao. Assistent an der Hochschule für Bodenkultur, wo er auch einen Lehrauftrag hatte und die Prüfungen für das Diplom in Kulturtechnik ablegte. 1922 wurde er dann Gewerbeinspektor in Wien.

Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Müksch entlassen und dann am 1. April 1939 zwangspensioniert. Im November 1938 wurde er verhaftet und war er sechs Wochen in Gestapohaft. Danach war er in Tiefbauunternehmen tätig und wurde als Bauleiter mit Entwässerungen, Bachregulierungen, Wasserleitungen und Wegebauten in Niederösterreich und Burgenland eingesetzt.

1945 wurde Müksch als Gewerbeinspektor rehabilitiert und promovierte in diesem Jahr auch in Kulturtechnik (Wasserbau) an der Hochschule für Bodenkultur (Dr. ing.). Aufgrund seiner praktischen wie theoretischen Qualifikationen wurde er 1946 zum ordentlichen Professor für allgemeinen und kulturtechnischen Wasserbau an die Hochschule für Welthandel berufen. Deren Rektor war er von 1953 bis 1955, danach war er zwei Jahre Prorektor. Er war einer der profiliertesten Vertreter der Kulturtechnik Österreichs in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg.

Nach dem Krieg engagierte sich Müksch in der Amelungia. Von 1952 bis 1954 war er deren Philistersenior. Er half aber auch sozial bedürftigen Amelungen, indem er regel,äßig für sie spendete. In der Folge gründete er dann 1958 zu diesem Zweck den „Müksch-Fonds“, der bis 1990 existierte. Von 1948 bis zu seinem Tod war er auch Vorsitzender des CV-Bezirkszirkels Wien-Hietzing.

Müksch war Ehrenphilister der MKV-Verbindung Nordmark Horn sowie der Katholischen Landsmannschaft Maximiliana. Er konnte seinen Ruhestand kaum genießen und wurde auf dem Friedhof Wien-Ober St. Veit begraben.

Werke:

Die Bedeutung der Kulturtechnik für Österreich (1954).

Quellen und Literatur:

Hundert (100) Jahre Katholische Österreichische Hochschulverbindung Amelungia im ÖCV. Für Volk und Altar. Redaktion Oskar Mayer. Wien 2008, S. 16 – 22, 150, 307f., 315, 354 und 362.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, S. 437.