Lebenslauf:
Nach der Volksschule und dem Besuch des Gymnasiums in Wien und Fürstenfeld begann Linzer das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1961), wo er der Amelungia beitrat (Couleurname Plus). Nach dem Gerichtsjahr war er von 1963 bis 1975 Notariatskandidat bzw. -substitut in Oberwart und in Mank (Bezirk Melk, Niederösterreich). Im Januar 1976 wurde er zum Öffentlichen Notar in Oberwart bestellt, welchen Beruf er bis 2005 ausübte.
Linzer engagierte sich im Wirtschaftsbund bzw. in der ÖVP. Set 1985 war er Landesobmannstellvertreter des Wirtschaftsbundes Burgenland. Von 1985 bis 2000 war er Bezirksobmann des Wirtschaftsbundes Oberwart. Er betätigte sich auch kommunalpolitisch und war seit 1982 Stadtrat und von 1985 bis 1992 Zweiter Vizebürgermeister von Oberwart. Dort engagierte er sich auch für den Sport und war Präsident bzw. Ehrenpräsident auf Lebenszeit des SV Oberwart.
Der Burgenländische Landtag wählte ihn zum Mitglied des Bundesrates, dem er vom 19. März 1987 bis zum 27. Dezember 2000 angehörte. Dessen Vizepräsident war er vom 1. Juli bis 31. Dezember 1999. Im Bundesrat sprach er hauptsächlich zum Themen aus dem Justizbereich. Als Österreich 1995 Mitglied der Europäischen Union wurde, wurde er vom Parlament mitten in der Wahlperiode in das Europäische Parlament gewählt, dem er vom 1. Januar 1995 bis zum 11. November 1996 angehörte.
Linzer starb nach schwerer Krankheit und wurde auf dem Friedhof in Oberwart beigesetzt.
Quellen und Literatur:
Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 5. 3. 2019).https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00891/index.shtml (Abruf 4. 3. 2019)
https://www.bvz.at/oberwart/todesfall-oevp-politiker-milan-linzer-verstorben-oberwart-todesfall-milan-linzer-138337717
Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier 1918–1993. Hg. von der Parlamentsdirektion. Wien 1993, S. 344.