Lebenslauf:
Braun wurde als Sohn eines Metzgers geboren, war jedoch bald Waise. Das Gymnasium besuchte er in Riedlingen und dann in Ehringen. Nach dem Abitur im Jahr 1923 trat er bei den Kapuzinern in Bruneck (Südtirol) ein und studierte Theologie im Rahmen des Ordens. Am 27. April 1927 erfolgte die feierliche Profeß in Brixen, und am 17. Dezember wurde er im Dom zu Trient zum Priester geweiht.
Im September 1928 wurde Braun zum Studium der Philosphie an die Päpstlichen Universität Gregoriana geschickt (Dr. phil. 1932) und kehrte 1932 nach Salzburg zurück, wo er am Klerikat der der Kapuzinern Vorlesungen in Philosophie hielt und ab 1933 Klerikermagister war. Am Tag des Anschlusses am 11. März 1938 erschien sein erstes Werk „Der namenlose Gott“, das bis 1976 mehrere Auflagen erlebte und in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
1939 wurde das Kapuzinerkloster in Salzburg von den Nazis aufgehoben, so daß Braunan verschiedenen Orten Aufenthalt nehmen mußte (Maria Plain, Laufen, Bregenz). Im Laufe des Krieges kam Braun nach Innsbruck, wo er mit seinen Predigten in der Jesuitenkirch bekannt wurde. Vor allem seine Maipredigten im Jahr 1943 erlangten eine gewisse Berühmtheit.
1943 ernannte der Apostolische Administrator von Innsbruck-Feldkirch, Bischof Paulus Rusch, Braun zum Hochschulseelsorger. Das war Mitten im Krieg bzw. in der Nazizeit eine verantwortungsvolle und vor allem heikle Aufgabe. Dadurch bekam er zwangsläufig Kontakt zur 1940 gegründeten Alpinia, die ihm unmittelbar nach Kriegsende die Ehrenmitgliedschaft verlieh. Das Amt des Hochschulseelsorgers bekleidete er bis 1953. Das war die Zeit der Auseinandersetzungen zwischen dem CV und Katholischen Hochschulgemeinden bzw. der Katholischen Aktion, die Bischof Rusch stark förderte.
1970/71 war Braun nochmals für kurze Zeit Hochschulseelsorger. Aber in dieser Zeit war er von einer gewissen Verunsicherung durch das II. Vatikanische Konzil geprägt, die sein Amt beeinflußte, das er dann auch bald deswegen wieder aufgab.
Berühmtheit über die Grenzen Tirols erlangte Braun mit seinen Radiopredigten, welche er am 17. November 1945 begann. Über 30 Jahre hielt er diese Predigten jeden Sonn- und Feiertag um 9.45 Uhr auf Radio Tirol, die dann auch in zahlreichen Bänden veröffentlicht wurden. 1973 wurde Braun Guardian des Kapuzinerklosters Imst, welches Amt er bis zu seinem Tode ausübte.
Werke:
Der namenlose Gott (1938, 6. Aufl. 1977).Humanismus als religiöses Anliegen (1946).
Vom Humor der Christen (3. Aufl. 1954).
Vom Sinn der Tage. Radiopredigten 1 (5. Aufl. 1958).
Ein Jahr des Heils. Radiopredigten 2 (4. Aufl. 1961).
Die zehn Gebote. Radiopredigten 3 (2. Aufl. 1960).
Begegnung mit Gott. Radiopredigten 4 (2. Aufl. 1958).
Können wir noch glauben? Radiopredigten 5 (2. Aufl. 1960).
Vom Christenmenschen. Radiopredigten 6 (1955).
Die Sakramente. Radiopredigten 7 (2. Aufl. 1960).
Kommt Gott an? Radiopredigten 8 (1961).
Neun Uhr fünfundvierzig. Radiopredigten 9 (1962).
Selig seid ihr. Radiopredigten zur Berpredigt (1960).
Und Gott schuf. Radiopredigten zur Schöpfungsgeschichte (1964).
Auf den Spuren Gottes. Gedanken zu einer natürlichen Gotteslehre (2. Aufl. 1970).
Rundfunk, Fernsehen, Seelsorge (1958).
Wort zum Sonntag (1977).