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HR Dir. i.R. Mag. Dr. Herbert Glaser

HR Dir. i.R. Mag. Dr. Herbert Glaser

Urverbindung: Alpinia-Innsbruck (15.12.1946)

Bandverbindungen: Nc

Geboren: 26.04.1924, Salzburg
Gestorben: 07.01.2016, Salzburg
Landesparteisekretär (Salzburg), Direktor der Bundeshandelsakademie Salzburg
Politische Haft: Polizeihaft Salzburg 1940/41 und 1942

Lebenslauf:

Glaser wurde als Sohn eines Postbeamten geboren. Sein Bruder war der spätere ÖVP-Landesparteiobmann und NRAbg. Karl Glaser. Herbert Glaser besuchte das Realgymnasium in Salzburg. Kurz nach dem Anschluß 1938 übergab ein den Brüdern Glaser befreundeter ehemaliger Angehöriger der Norica deren Fahne mit der Bitte, diese zu verstecken. Die Brüder Glaser verpackten sie in Packpapier und deponierten sie in der Werkzeugkammer der Familie und später in einer Wohnung. Dort überstand sie Hausdurchsuchungen und Bombenangriffe. Im Frühjahr 1949 übergab die Familie Glaser die Fahne dem damaligen Senior der Norica Wolfgang Schmitz (Nc), dem späteren Finanzminister. Herbert Glaser wurde ehrenhalber das Band der Norica verliehen.

Die beiden Brüder Glaser betätigten sich bald nach dem Anschluß in der Widerstandsbewegung um die Salzburger MKV-Verbindung Almgau sowie die Pfarre St. Elisabeth bzw. in der „Österreichische Heimatfront“. Am 27. August 1940 wurde Herbert Glaser als Schüler des Salzburger Realgymnasiums von der Gestapo verhört und anschließend bis zum 29. Januar 1941 inhaftiert (insgesamt fünf Monate). Vom 27. Mai bis 11. Juni 1941 war er neuerlich in Haft. Nach der Matura im Juli 1943 wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Mitte April 1945 war er in Wuppertal als Gefreiter Unterhändler seiner Einheit bei der Kapitulation gegenüber der 78. US-Infanteriedivision.

Nach seiner Rückkehr aus der US-Kriegsgefangenschaft im Oktober 1945 begann Glaser das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur. 1950), wo er der Alpinia beitrat (Couleurname Tito). 1946/47 war er Vorsitzender bzw. Generalsekretär der Freien Österreichischen Studentenschaft (FÖSt), die kurz nach dem Krieg die ÖVP-nahe Studentenorganisation in der ÖH war. Obwohl er in Innsbruck studierte, blieb er mit seiner Heimatstadt Salzburg in Verbindung und war dort 1947/48 Diözesanführer der gerade gegründeten Katholischen Jugend Salzburgs.

Glaser und sein Bruder betätigten sich auch bald politisch in der ÖVP. So war Glaser vom 20. Oktober 1949 bis 1. April 1951 Landesparteisekretär der Salzburger ÖVP. Danach arbeitete er bei einem Notar sowie im Landesschulrat und legte die Lehrbefähigungsprüfung für einzelne Fächer an Handelsakademien ab. Ab 1953 unterrichtete er an der Bundeshandelsakademie in Salzburg und wurde 1973 deren Direktor, welche Funktion er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 ausübte. Von 1953 bis 1972 war Gemeinderat der Stadt Salzburg.

Glaser war ein musischer Mensch und spielte Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn und Schlagzeug. Zusätzlich bildete er sich als Dirigent aus. Bereits nach seinem Studium gründete er im Rahmen des Kolpingwerks eine Musikkapelle. Das tat er dann auch an der Salzburger Handelsakademie. 1999 gründete er in Salzburg die Rainermusik. Das ist die Traditionsmusik des k. u. k. Infanterieregiments Erzherzog Rainer Nr. 59, des Salzburger Hausregiments der k. u. k. Armee. Sie ist eine Traditionskapelle ähnlich wie die Deutschmeisterkapelle in Wien oder die Kaiserjägermusik in Innsbruck. Die Rainermusik hatte einige CDs herausgebracht, auf denen frühere Märsche dieses Regiments erstmals auf Tonträger zu hören sind.

Rainer erhielt den Titel Hofrat und wurde auf dem Salzburger Kommunalfriedhof begraben.





Quellen und Literatur:

Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934 – 1945. Eine Dokumentation. Band 2. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands. Wien 1991, S. 13, 72f., 604 (Anm. 91).
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, S. 302.
Fiducit unseren Verstorbenen Bundesbrüdern. Nachrufe verfasst von Georg Schmitz (Nc). Ausgabe 12/2016, S. 2f.
Nachrufe im „Conveniat“ des Salzburger Altherrenlandesbundes des ÖCV vom 1. 4. 2016 und in der Alpinia-Chronik Nr. 242 vom August 2016, beide verfaßt von Gerhard Huber (AlIn),