Lebenslauf:
Ostheimer entstammte einer alten Handwerker- und Kaufmannsfamilie (Wachszieher und Lebzelter). Als ältester Sohn übernahm er vom Vater den Betrieb. Seine beiden Brüder wurden Priester und seine Schwester Ordensfrau. Er war auch Gutsbesitzer und engagierte sich im Rahmen der katholisch-konservativen Bewegung in der Brixener Kommunalpolitik und in der Tiroler Landespolitik.
Ostheimer war seit 1850 Mitglied des Bürgerausschusses (entsprach dem heutigen Gemeinderat) von Brixen. Von 1861 bis 1866 war er Mitglied des Magistratsrats (entsprach dem heutigen Stadtsenat bzw. Gemeindevorstand) und danach bis 1875 Bürgermeister von Brixen. Anschließend war er wieder bis 1891 Mitglied des Magistratsrates.
Ostheimer kandidierte auch für den Tiroler Landtag, wurde gewählt und gehörte diesem vom 18. Februar 1867 bis zum 9. Mai 1875 an (II. bis IV. Wahlperiode). In der II. Wahlperiode vertrat er den Wahlkreis Landgemeinden Brixen, danach den Wahlkreis Städtebezirk Brixen. Er war ein freigiebiger Gönner der frühen Austria und wurde deshalb ihr Ehrenmitglied.
Ostheimers älteste Tochter Marie war eine Fahnenpatin der Austria und ehelichte August Karl Lieber (AIn). Dieser war der Bruder des deutschen Reichstagsabgeordneten und Zentrumsführer Ernst Lieber (AIn EM). Ostheimers Enkel war Franz Ostheimer (AIn).
Quellen und Literatur:
Academia 5 (1892/93), 11.Schober, Richard: Geschichte des Tiroler Landtages im 19. und 20. Jahrhundert. Mit einem Beitrag von Eberhard Lang. Innsbruck 1984, 573.
Kriss, Simon–Zathammer, Stefan: Austriae mortuis I. Die Verstorbenen Austrier der Rezeptionsjahrgänge von 1864–1910. Innsbruck 2024, 60, 469 und 521.