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Sekr. Lt Albert Burgstaller

Sekr. Lt Albert Burgstaller

Urverbindung: Austria Innsbruck (08.10.1901)

Geboren: 24.10.1882, Brandenberg, Bez. Kufstein (T)
Gestorben: 25.06.1915, Gefallen WK I. bei Lemberg (Ostfront)
Landesparteisekretär der Christlichsozialen Mährens

Lebenslauf:

Burgstaller wurde als Sohn einfacher Leute geboren und absolvierte 1901 das Franziskanergymnasium in Hall in Tirol. Danach begann er für das gymnasiale Lehramt das Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er der Austria beitrat (Couleurname Spagat). Im Sommersemester 1905 war er dort Senior.

Burgstallers Lebenslauf kann aufgrund seiner kurzen Lebensdauer nicht mehr exakt rekonstruiert werden. Im Gesamtverzeichnis des CV des Jahres 1906 wird angeführt, daß er Supplent am Mädchenlyzeum in Bozen war. Im nächsten Gesamtverzeichnis 1909 wird ohne weitere Angaben wiederum als Wohnort Brandenberg angegeben. Da im Gesamtverzeichnis 1913 bei ihm Leutnant der Reserve angeführt wird, besteht die Vermutung, daß er in dieser Zeit sein Einjährig-Freiwilligenjahr absolviert hat.

Im Jahr 1910 trat Burgstaller als Sekretär in die Christlichsoziale Reichsparteileitung ein, die damals ihr Büro in der Lenaugasse hatte (Wien-Josefstadt). Erster Sekretär war dort Richard Wollek (AIn), der wohl Burgstaller dorthin vermittelt haben dürfte und ihn Anfang 1911 in das Kronland Bukowina schickte, um dort für die Christlichsozialen den Landtagswahlkampf zu organisieren. Nach den Reichsratswahlen im Frühjahr 1911 bestand die Notwendigkeit, die Leitung des christlichsozialen Landesparteisekretariats in Mähern neu zu besetzen, das bis dahin von Rudolf Stähli (AIn) geleitet wurde, der aber ausgeschieden war. Damit verbunden war auch das Sekretariat des deutschmährischen Bauernbundes. Wollek schickte Burgstaller auf diesen Posten, der deshalb in das südmährische Frischau (Bezirk Znaim, nunmehr Brežany) zog.

Burgstaller organisierte die mährische Landespartei sowie den Bauernbund neu und konnte die Mitgliederzahlen steigern. Auch schuf er eine Zeitung. Ebenso leitete er erfolgreich den christlichsozialen Wahlkampf für die nächsten mährischen Landtagswahlen, für die er zwar kandidierte, jedoch knapp seinem deutschfreisinnigen Gegenkandidaten unterlag, was jedoch Beachtung fand. Dafür wurde er aber vom politischen Gegner auch angefeindet. So wurde sogar gegen ihn eine Klage wegen Majestätsbeleidigung betreffend des bereits lange verstorbenen Kaisers Josef II. eingeleitet, die aber keinen Erfolg hatte.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Burgstaller als Reserveoffizier zum böhmischen k. u. k. Infanterieregiment Ernst August Herzog von Cumberland, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg Nr. 42 eingezogen und machte mit diesem zuerst den Feldzug gegen Serbien mit. Anfang November 1914 begannen die k. u. k. 5. und 6. Armee eine Offensive gegen die Serben, die zu der rund einmonatigen Schlacht an der Kolubara führte. Im Rahmen dieser gelang es Burgstaller, mit seiner Kompanie eine Anhöhe zurückzuerobern, wobei den Serben schwere Verluste zugefügt wurden. Dafür erhielt er das Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern.

Die Serben konnten die österreichisch-ungarische Offensive, im Verlaufe derer Belgrad eingenommen wurde, zwar abwehren, waren aber dann sosehr geschwächt, daß sie keine weiteren Operationen mehr durchführen konnten. Das ermöglichte es dem k. u. k. Armeeoberkommando, Truppen an die galizische Front abzuziehen, so auch das Infanterieregiment Nr. 42 und damit auch Burgstaller. Dieser machte dann ab Anfang Mai 1915 die Durchbruchschlacht bei Tarnow-Gorlice mit, im Verlaufe derer am 22. Juni Lemberg wieder zurückerobert werden konnte. Bei weiteren Kämpfen im Umfeld dieser Stadt fiel Burgstaller und wurde auf dem Anatomiefriedhof von Lemberg beigesetzt.

Quellen und Literatur:

ÖCV-Archiv. Mitteilung von Karl Wolfgang Schrammel (F-B).
Academia 23 (1910/11), S. 39, 27 (1914/15), S. 589, und 28 (1915/16), S. 189f.